Die MotoGP-Fortschritte von Suzuki sind in den letzten Rennen etwas ins Stocken geraten. Die Doppelpole von Barcelona scheint meilenweit entfernt zu sein. Die guten Testeindrücke von Misano vor zwei Wochen wirken sich auch nicht positiv auf die Rundenzeiten aus. Selbst mit dem weicheren Open-Reifen müssen die Blauen kämpfen, um überhaupt unter die ersten Zehn zu kommen.

Für positive Gefühle in der Suzuki-Garage sorgte heute ausgerechnet Rookie Maverick Vinales. Der Spanier konnte seinen Teamkollegen Aleix Espargaro im Qualifying hinter sich lassen und geht als Neunter von der dritten Reihe aus ins Rennen. "Der Tag war sehr positiv, mehr als es das Quali-Ergebnis zeigt. In FP4 haben wir uns sehr gut auf das Rennen vorbereitet. Ich bin auf alten Reifen unterwegs gewesen und sowohl die Zeiten als auch das Gefühl waren positiv", versichert Vinales. Mit seinem Qualifying-Ergebnis hadert Vinales trotzdem: "Das Qualifying war ziemlich schwierig da es sehr rutschig war, und wir haben immer zu kämpfen wenn der Grip fehlt."

Der Sieg im Teamduell ist für Vinales dennoch ein Grund zum Jubeln: "Wir sind vor meinem Teamkollegen und das bedeutet, dass wir das Potenzial der GSX-RR am besten ausschöpfen konnten." Im Rennen will Vinales Geduld walten lassen. Aufgrund der langen Renndistanz und des aggressiven Asphalts kommt dem Reifenmanagement besondere Bedeutung zu: "Punkte gibt es erst am Ende des Rennens. Es wäre also sinnlos, die Reifen gleich am Start zu verballern. Ich will morgen clever fahren, einen guten Start hinlegen und dann konstant unterwegs sein. Wenn ich das schaffe, ist ein Top-6- oder Top-7-Resultat drin."

Aleix Espargaro und sein Team müssen wohl noch einige Zusatzschichten einlegen, Foto: Suzuki
Aleix Espargaro und sein Team müssen wohl noch einige Zusatzschichten einlegen, Foto: Suzuki

Frust bei Espargaro

Im Gegensatz zu Vinales sieht Aleix Espargaro kaum positive Ansätze. Startplatz zwölf heißt gleichzeitig, dass der Spanier der langsamste Fahrer im Q2 war. Entsprechend zerknirscht resümiert Espargaro: "Es war ein hartes Qualifying für mich, ich konnte das ganze Wochenende kein Vertrauen aufbauen. Wir haben zwar seit FP1 ein paar Verbesserungen erzielt, aber wir sind noch weit von der Spitze weg."

Für das Rennen gibt sich Espargaro keinen Illusionen hin. Es geht lediglich um Schadensbegrenzung und um ein paar Pünktchen. "Das Rennen wird sehr hart, womöglich sogar das härteste des ganzen Jahres. Ich kann und konnte nie ein richtiges Gefühl finden", so Espargaro fast schon resignierend. Einen kleinen Hoffnungsschimmer sieht der Spanier allerdings noch: "Unsere Runs beim Testen haben uns eine positive Rückmeldung geliefert. Deshalb können wir vielleicht ein gutes Rennen zeigen."