Das Qualifying zum Deutschland-GP am Sachsenring sorgte einmal mehr für einiges an Diskussionsstoff. Motorsport-Magazin.com ist für euch vor Ort und hat die wichtigsten Stimmen der MotoGP-Piloten zusammengetragen:

Marc Marquez (Repsol Honda, 1.): "Nach dem FP3 habe ich erwartet am Nachmittag eine 1:20.7 oder eine 1:20.6 zu setzen. Als ich dann gesehen habe, dass ich eine 1:20.3 hatte, habe ich entschieden, dass es besser ist zu stoppen und nicht noch mehr Runden zu drehen, denn genau dann passieren Unfälle! Ich bin sehr zufrieden mit meiner Pace und wie ich mich auf dem Bike fühle. Es sieht so aus als würden wir da Stück für Stück besser werden, trotzdem bin ich mir bewusst, dass das Rennen morgen 30 harten Runden werden und Dani hier sehr stark ist, genau wie Jorge und Valentino. Aber ich fühle mich bereit für den Kampf um den Sieg."

Dani Pedrosa (Repsol Honda, 2.): "Wir hatten ein gutes Qualifying und gute Trainingsessions davor mit einer starken Pace. Jetzt ist es gerade auf dieser Strecke wichtig, dass wir aus der ersten Reihe morgen einen guten Start erwischen. Der Kurs ist so klein, dass du sehr viel davon profitierst, wenn du an der Spitze stehst. Hoffentlich können wir dieses Mal in der ersten Gruppe mitfahren. Genauso wichtig wird die Wahl der Vorderreifens. Marc hat eine etwas bessere Pace als ich, aber wir werden ein gutes Rennen haben."

Dani Pedrosa: Kann er Marc Marquez am Sonntag gefährden?, Foto: Bridgestone
Dani Pedrosa: Kann er Marc Marquez am Sonntag gefährden?, Foto: Bridgestone

Jorge Lorenzo (Yamaha, 3.): "Ich bin sehr stolz auf diese Rundenzeit, denn weder der Yamaha, noch meinem Fahrstil liegt diese Strecke gut. Wir haben hier echte Probleme, aber mein zweiter Heat im Qualifying war schon nahe an Perfektion dran. Marc ist hier zwar der Stärkste, aber dann kommen Dani, Rossi und ich. Wir dürften in etwa gleich schnell sein. Ich hoffe, dass wir noch etwas finden um konstant Zeiten von 1:21 zu fahren. Das wäre enorm wichtig, auch wenn es für Marquez eventuell auch so nicht reichen wird. Aber zumindest gegen Dani und Rossi sollten wir uns einen Vorteil verschaffen."

Andrea Iannone (Ducati, 4.): "Für mich ist es aber sehr wichtig aus der zweiten Reihe zu starten, denn es ist nicht leicht hier zu überholen. Aber es ist eine schwierige Situation. Ich habe alles versucht und sehr hart gepusht, habe das Maximum herausgeholt. Das Bike fühlt sich auch gar nicht schlecht an, aber die anderen Fahrer sind einfach schneller als ich. Ich habe viele verschiedene Einstellungen probiert, aber das alles hat die Situation kaum verändert. Bei der Elektronik habe ich aber noch zwei Zehntel gefunden. Immerhin. Aber ich bin nicht zufrieden mit unserer Performance, meine GP15 rutscht mir etwas zu sehr."

Yonny Hernandez (Pramac Ducati, 5.): "Auf dieser Strecke läuft es bei mir einfach immer gut. Wir konnten rasch das richtige Setup finden und ich hatte ein Mapping, mit dem ich volles Vertrauen auf dem Motorrad tanken konnte. Wichtig wäre, dass ich möglichst lange vorne mithalte, denn wenn du hinter den Topleuten fährst, lernst du am meisten."

Valentino Rossi (Yamaha, 6.): "Ich hätte mir eine etwas bessere Startposition erhofft. Ich hatte größeres Potenzial, aber brachte leider keine perfekte Runde zusammen. Mir sind ein paar Fehler unterlaufen und ich habe an mehreren Stellen Zeit liegen lassen. Mit dem zweiten Reifen bekam ich einfach die schnellen Sektoren nicht in einer Runde perfekt zusammen. Aus Reihe zwei bin ich aber nicht so weit weg vom Schuss, daher habe ich morgen sicherlich meine Chancen. Meine Pace ist gut und die Yamaha ist auch auf gebrauchtem Reifen sehr wendig und schnell."

Aleix Espargaro (Suzuki, 7.): "Es ist einfach ein komisches Gefühl. Ich kann mich speziell in langsamen Kurven nicht wirklich reinlegen und dort den Vorderreifen zum Arbeiten bringen. Wir müssen unbedingt morgen früh etwas anderes probieren, um uns zu verbessern. Im FP3 bin ich gestürzt. Es ist nichts gebrochen, aber ich habe starke Schmerzen in der linken Hand - vor allem beim Bremsen nach der Bergab-Passage."

Aleix Espargaro stürzte im dritten Training und verletzte sich dabei leicht, Foto: Simninja
Aleix Espargaro stürzte im dritten Training und verletzte sich dabei leicht, Foto: Simninja

Pol Espargaro (Tech 3 Yamaha, 8.): "Ich fühle mich gut gewappnet für den Rennsonntag. Ich ging mit viel Selbstvertrauen in das Qualifying und das finale Ergebnis ist nicht zu schlecht. Ich liege nur ein Zehntel hinter Valentino und habe die zweite Reihe nur um 0.054 Sekunden verpasst. Das Ziel für morgen ist aber eine Verbesserung unserer Position, damit wir mit einem starken Ergebnis in die Sommerpause gehen."

Bradley Smith (Tech 3 Yamaha, 9.): "Für das morgige Rennen bin ich optimistisch, auch wenn ich von meiner Startposition doch ein wenig enttäuscht bin. Auf dem ersten Reifensatz konnte ich das Potenzial nicht voll ausschöpfen und beim zweiten Anlauf war ich etwas zu nervös. Ich wollte eigentlich in die ersten beiden Startreihen, aber zumindest stehe ich jetzt auf der Innenseite, was sich noch als Vorteil am Start erweisen könnte."

Cal Crutchlow (LCR Honda, 10.): "Ich bin enttäuscht über den zehnten Platz, möchte mich aber bei Dani Pedrosa entschuldigen, dass ich ihn aufgehalten habe auf einer schnellen Runde. Ich habe ihn einfach nicht gesehen, aber es war dennoch mein Fehler. Zum Glück war er danach noch einmal schneller, sodass ihn diese Aktion nichts gekostet hat. Meine eigene Pace sollte am Sonntag im Rennen für Platz sechs reichen. Das wäre auch ein gutes Ergebnis für uns."

Andrea Dovizioso (Ducati, 11.): "Die Startposition ist hier sehr wichtig. Deshalb bin ich ziemlich sauer. Wie schon in Assen ist das hier der Schlüssel, denn am Start ist der Weg zur Kurve kurz und die Strecke ist sehr eng. Ich hatte ein Problem an der Front. Ich habe sie mehrmals verloren und hatte kein Gefühl. Vielleicht habe ich da etwas zu hart gepusht. Aber wir wussten, dass es hier schwierig werden würde um das Podium zu kämpfen. Da sind wir weit weg. Das Ziel wird sein morgen um die fünfte Position zu kämpfen."

Maverick Vinales (Suzuki, 12.): "Mir fehlt schlicht und einfach der Grip. In Montmelo [Barcelona] und Assen hat uns ein bisschen Grip gefehlt, hier aber ist es richtig viel. Man kann damit kaum die Linie halten und eine gute Runde fahren. Ich habe dadurch fast einen Highsider produziert."

Barbera war wieder einmal der schnellste Open-Fahrer im Qualifying, Foto: Avintia
Barbera war wieder einmal der schnellste Open-Fahrer im Qualifying, Foto: Avintia

Hector Barbera (Avintia Ducati, 13.): "Ich bin bereit für 30 harte Runden. Wir wollen das Rennen ohne Zwischenfälle beenden und möglichst viele Punkte mitnehmen. Wenn ich einen guten Start hinlege, kann ich hoffentlich in einer Gruppe mit Petrucci fahren. Von den Open-Bikes machen bislang Hayden und Miller den stärksten Eindruck."

Scott Redding (Marc VDS Honda, 14.): "Ich bin nicht wirklich enttäuscht, weil wir am ganzen Wochenende eine gute Pace hatten, aber mich nervt es, wiedermal nicht in Q2 zu sein. Wir sind hier einen Schritt weiter als sonst und haben uns auch weiter verbessert, aber es war schwierig, noch mehr Zeit zu finden. Suzuki und Ducati haben mit dem weichen Reifen eine Steigerung hingelegt und das ist der Grund, warum wir heute nicht da waren."

Danilo Petrucci (Pramac Ducati, 15.): "Mit diesem Ergebnis kann ich nicht zufrieden sein. Das war eines meiner schlechtesten Qualifyings. Leider habe ich nie den nötigen Grip am Hinterrad gefunden und ich fühle auch keinen Unterschied zwischen neuen und gebrauchten Reifen. Daher kann ich nicht die gesamte Power meines Bikes abrufen. Wir müssen dafür eine Lösung finden."

Alvaro Bautista (Aprilia, 16.): "Wir konnten uns im Vergleich zu gestern etwas steigern. Reihe sechs ist nicht schlecht. Ein guter Start wird hier besonders wichtig sein. Ich habe versucht, voll zu pushen, aber ich konnte meinen ersten Reifen nicht ideal nutzen, weil das Motorrad am Kurveneingang und Kurvenausgang zu viel gerutscht ist. Mit dem zweiten Reifen bin ich dann etwas vorsichtiger gefahren und habe nicht zu viel Risiko genommen. Wir müssen mehr Grip finden, vor allem auf gebrauchten Reifen."

Jack Miller (LCR Honda, 18.): "Im Qualifying lief es leider nicht perfekt für mich und wir brauchen noch eine Verbesserung der Fahrbarkeit meines Motorrads. Die Reifen drehen hier stark durch und ich beginne erst nach und nach, das in den Griff zu bekommen. Morgen wird es definitiv schwierig, denn 30 Runden können hier wohl sehr lang werden."

Jack Miller hat sein MotoGP-Bike noch nicht perfekt unter Kontrolle, Foto: Tobias Linke
Jack Miller hat sein MotoGP-Bike noch nicht perfekt unter Kontrolle, Foto: Tobias Linke

Nicky Hayden (Aspar Honda, 19.): "Wir nahmen vor dem Qualifying eine kleine Änderung am Motorrad vor, die aber nicht den gewünschten Effekt brachte. Leider war ich daher nicht so schnell wie erhofft. Ehrlich gesagt, bin ich ein bisschen sauer, denn ich konnte nur in etwa unsere Zeit des Vorjahres erreichen, obwohl unser Motorrad in dieser Saison besser ist."

Loris Baz (Forward Yamaha, 20.): "Es lief nicht wie erhofft. Die Strecke war technisch sehr anspruchsvoll und mir unterlief auf der schnellsten Runde ein kleiner Fehler. Meine grundsätzliche Pace ist aber gut und ich bin mir sicher, dass ich Barbera im Duell um den besten Platz eines Open-Fahrers die Stirn bieten kann."

Mike di Meglio (Avintia Ducati, 21.): "Ich fuhr meine Quali-Zeit ohne Windschatten, leider waren die anderen Fharer aber allesamt sehr stark. Wir haben noch Probleme an den Kurvenausgängen und ich brauche noch mehr Kontrolle, wenn ich das Gas öffne. Platz 21 ist natürlich nicht optimal, vor allem, da man hier nur schwer überholen kann."

Hiroshi Aoyama (Cardion AB Honda, 22.): "Heute haben wir einen ordentlichen Schritt gemacht und ich fühle mich wesentlich besser auf dem Motorrad. Auch die Rundenzeiten sind schneller geworden. Wie es aussieht, sollten wir mehr über die Elektronik lernen. Und definitiv brauchen wir ein Setup, das das Bike leichter zu fahren macht. Speziell auf dieser Strecke."

Eugene Laverty (Aspar Honda, 23.): "Ich fühle mich nicht wirklich wohl und habe Probleme mit dem Heck. Wir haben zwar ein paar Ideen, wie wir den Grip am Hinterrad verbessern können, aber müssen dafür im Warm-Up noch einige Dinge ausprobieren."

Michael Laverty (Aprilia, 24.): "Ich bin mit dem bisherigen Wochenende wirklich zufrieden, denn wir konnten uns in jeder Session steigern. Bei jedem Outing fühle ich mich wohler und mittlerweile bin ich mit dem Feeling auf dem Motorrad schon recht glücklich. Ich hatte aber gehofft, im Qualifying etwas besser abzuschneiden. Im Warm Up werden wir noch ein paar Veränderungen ausprobieren, denn ich glaube, dass wir die Performance des Bikes sowohl an der Front als auch am Heck verbessern können. Dann würde ich im Rennen gerne mit meinem Bruder Eugene, De Angelis, Hayden und Aoyama mithalten."

Claudio Corti (Forward Yamaha, 25.): "Ich wollte in jeder Session meine Rundenzeit verbessern und das ist mir gelungen. Leider hatte ich auf meiner schnellsten Runde einen kleinen Fehler in der letzten Kurve, der mich Zeit kostete. Langsam kommt das altbekannte Gefühl aber wieder und ich bin für das Rennen zuversichtlich."