In Assen trafen Valentino Rossi und Marc Marquez zum zweiten Mal in dieser Saison in einem Rennen aufeinander. Zum zweiten Mal kam es zur Kollision und zum zweiten Mal ging Marquez als Verlierer aus dem Duell hervor. Hatte er die Niederlage in Argentinien noch relativ locker genommen, schien er nach der Dutch TT doch deutlich an Rang zwei zu knabbern zu haben.

"Ich fühle mich als Sieger", meinte er nach dem Rennen mit Stolz geschwellter Brust. Marquez ärgerte sich darüber, dass Rossi die letzte Schikane abgekürzt hatte und so zum Sieg fuhr. Der verteidigte sich wieder damit, dass Marquez ihn berührt hatte und ihm so gar keine andere Wahl blieb als durch den Kies zur rasen. Die Rennleitung gab Rossi recht und bestätigte das Ergebnis mit Rang eins für ihn und Rang zwei für Marquez.

Der Weltmeister war also geschlagen, Rossi hatte seine Routine wieder einmal perfekt ausgespielt. Aus solchen Situationen kann wohl auch ein zweifacher Champion wie Marquez noch seine Lehren ziehen, doch er selbst sah das völlig anders. "Von Valentino konnte ich dieses Mal nur lernen, wie man Motocross fährt", konnte er sich einen Seitenhieb auf Rossis Ritt durch das Kiesbett nicht verkneifen.

Dass diese Abkürzung des Altmeisters nicht geahndet wurde, ärgerte Marquez sichtlich. So kam es im Anschluss zum Manöver sogar zu einem kleinen Wortgefecht zwischen den sonst im Umgang miteinander stets so freundlichen Rivalen. Marquez warf die Frage auf, wie in Zukunft mit solchen Ritten durch die Auslaufzonen umgegangen wird: "Wenn das wieder einmal jemand macht und die Rennleitung eine Strafe aussprechen möchte, können wir an diese Aktion von Valentino erinnern. Dann müssen wir sehen, was passiert." Rossi konterte, dass auch der Repsol-Honda-Pilot bereits ähnliche Manöver geritten hatte. "In Laguna Seca 2013 hat mich Marc in der Corkscrew-Schikane auch neben der Strecke überholt", rief er in Erinnerung. Doch Marquez attackierte Rossi erneut: "Damals war es aber nicht in der letzten Runde und es ging auch nicht um den Sieg!"