In Barcelona sorgte Suzuki für Erstaunen, als die Blauen im Qualifying den Ton angaben und beide Maschinen in die erste Reihe stellten. Doch im Rennen lief es nicht wie erwünscht, gleich am Start ging es weit zurück. In Assen nun soll die Leistung aus Katalonien bestätigt werden, wenn auch mit einigen Punkten mehr im Gepäck. Der Donnerstag verlief zu Beginn noch etwas holprig, doch die ersten Erkenntnisse sind positiv. "Es ist eine schwierige Strecke, in den letzten Runden habe ich mehr Vertrauen gefunden, auch was die Bremspunkte betrifft", sagte Maverick Vinales.

Um die Rennpace zu verbessern, absolvierte Suzuki nach dem Rennen in Barcelona ein Testprogramm in Aragon, in dessen Verlauf besonders der Umgang mit gebrauchten Reifen getestet wurde. Diese Extraschicht hat sich scheinbar ausgezahlt. "Auf den gebrauchten Reifen haben wir einen guten Job gemacht, wir haben eine gute Pace", stellte Vinales erfreut fest.

Teamkollege Aleix Espargaro erkannte von den Bedingungen her einige Gemeinsamkeiten zum Test. "Heute Morgen habe ich mich exakt so gefühlt wie am ersten Tag in Aragon. Es war sehr langsam, ich habe in den Kurven keine wirkliche Linie gefunden. Es war wie dort", erklärte er. Deshalb hat er sein Programm den Bedingungen angepasst und kopierte die Testfahrten. Und er konnte seinem Teamkollegen beipflichten. "In der zweiten Session war ich in den Runden auf den gebrauchten Reifen fast der Schnellste", so Espargaro.

Aleix Espargaro war auf gebrauchten Reifen ganz vorne dabei, Foto: Milagro
Aleix Espargaro war auf gebrauchten Reifen ganz vorne dabei, Foto: Milagro

Die Positionen acht für Espargaro und zehn für Vinales wollen die beiden daher noch nicht so hoch bewerten. "In Sektor vier verliere ich momentan noch ein wenig. Aber meinen besten Sektor, Sektor zwei, bin ich mit gebrauchten Reifen gefahren, daher ist das nicht meine Referenz", fasste Vinales zusammen. Und auch Espargaro sieht sich in einer annehmbaren Position. "Das Niveau ist unheimlich hoch, wir sind nur drei Zehntel weg. Daher schauen wir auf morgen, um uns zu verbessern", blickte die Nummer 41 auf den morgigen Tag.

Ein entscheidender Nachteil könnte jedoch auch in Assen das fehlende stufenlose Getriebe sein. Während die Konkurrenz von Yamaha, Honda und Ducati ohne Zugkraft beschleunigen kann, hängt Suzuki noch hinterher. Das kostete in Barcelona bereits viele Plätze und könnte sich auch in den Niederlanden zum Problem entwickeln. Die letzten beiden Sektoren seien zwar kein großer Nachteil. "Aber im zweiten Abschnitt beschleunigen wir von 65 oder 70 km/h vom ersten bis in den sechsten Gang hoch. Ich war an Marquez dran und der Unterschied ist ziemlich groß. Wenn du vom ersten zum sechsten Gang beschleunigst, bringt dir das stufenlose Getriebe einen Vorteil. Aber sie [Suzuki] arbeiten hart, bald bringen sie es. Das ist, was wir nun haben, aber in den anderen Abschnitten ist der Unterschied nicht so groß", glaubt der Spanier an keinen großen Nachteil.