Die ersten vier Grands Prix der MotoGP-Saison 2015 liefen für Valentino Rossi fast perfekt. Zwei Mal stand er ganz oben auf dem Podium, in den anderen beiden Rennen sammelte er als Dritter jeweils wertvolle Zähler für die Gesamtwertung. Macht insgesamt also vier Podestplatzierungen, 82 Punkte in der Weltmeisterschaft und die souveräne Führung vor Andrea Dovizioso. Wirft man nun einen Blick zurück auf die nach 16. Saisons in der Königsklasse mehr als umfangreiche Statistik Rossis wird klar: Wenn der Mann mit der Nummer 46 so gut begonnen hat, ist er in jedem Fall Weltmeister geworden. Wir vergleichen 2015 mit Rossis bisherigen sieben Saisons als Champion.

Zwei Siege

Erst fünf Mal in seinen 16 Saisons in der Königsklasse konnte Rossi zwei oder mehr der ersten vier Rennen gewinnen. Zuletzt schaffte er das 2005, auch die vier Jahre davor war es ihm gelungen. Es waren dies die ersten fünf Weltmeisterjahre des Italieners. Bis 2003 holte er drei Titel auf Honda, im Anschluss ließ er zwei auf der Yamaha M1 folgen. Bei seinen bislang letzten beiden Weltmeistertiteln 2008 und 2009 reichte Rossi sogar jeweils ein Sieg, um am Ende der Saison ganz vorne zu liegen.

2005 gewann Rossi mit diesem Manöver den Saisonauftakt, Foto: Yamaha Racing
2005 gewann Rossi mit diesem Manöver den Saisonauftakt, Foto: Yamaha Racing

82 Punkte

Mit seinen beiden Siegen in Katar und Argentinien und den zwei dritten Plätzen bei den Grands Prix von Texas und Spanien hält Rossi nach vier Rennen bei 82 Punkten. Um solche Werte von Rossi zu finden, muss man erneut bis ins Jahr 2005 zurückblicken. Damals hatte er nach drei Siegen und einem zweiten Rang noch 13 Zähler mehr auf dem Konto, hielt also bei 95 Punkten. Über den gleichen Zwischenstand durfte sich Rossi 2002 freuen, ein Jahr zuvor hatte er nur vier Zähler weniger auf dem Konto.Der mittlerweile 36-Jährige krönte sich aber auch schon nach schwächeren Saisonstarts als 2015 zum Champion. 2004 hielt er bei 76 Punkten, 2008 bei 72 und 2009 gar nur bei 65.

2002 war Rossi kaum zu schlagen, Foto: Milagro
2002 war Rossi kaum zu schlagen, Foto: Milagro

Vier Podien

Auch vier Podiumsplatzierungen wie aktuell sind Rossi seit zehn Jahren nicht mehr gelungen.2005 feierte er drei Siege und einen zweiten Platz. Auch von 2001 bis 2003 stand er in jedem der ersten vier Saisonrennen auf dem Podest. Bei seinen Titeln Nummer vier, sechs und sieben in der Königsklasse reichte Rossi in den ersten vier Grands Prix jeweils eine Podiumsquote von 75 Prozent für den Titel am Saisonende.

In der letzten 500ccm-Saison 2001 war Rossi bereits Stammgast am Podium, Foto: Milagro
In der letzten 500ccm-Saison 2001 war Rossi bereits Stammgast am Podium, Foto: Milagro

Natürlich lassen sich all diese Statistiken nicht völlig auf diese Saison umlegen, doch verschaffen sie einen guten Eindruck darüber, wie stark Valentino Rossi in diesem Jahr wieder ist und wie lange es zurückliegt, dass er zuletzt in solche Hochform agierte. Ein weiteres Zahlenspiel, welches das verdeutlicht: Hält der WM-Leader in diesem Jahr seinen bisherigen Punkteschnitt von 20,5 Zählern pro Rennen, steht er nach 18 Grands Prix bei 369 Zählern. Das hätte mit Ausnahme von Jorge Lorenzos Rekordsaison 2010, als er Rossis Beinbruch ideal ausnutzte und 383 Punkte einfuhr, noch in jedem Jahr zum Titelgewinn gereicht.