Alvaro Bautista sorgte mit Platz 15 und dem damit verbundenen Punkt in der Weltmeisterschaft im Grand Prix von Texas am Sonntag wohl für die größte Überraschung des Rennwochenendes. Mit der Aprilia RS-GP schienen Bautista und sein Kollege Marco Melandri einmal mehr leer auszugehen. Im Fall von Melandri, der seine Maschine mit einem Getriebedefekt abstellen musste, bewahrheitete sich das auch, doch Bautista strafte alle Zweifler Lügen.

Von Startplatz 23 aus gestartet ließ der Spanier im Rennen nicht nur ART-Pilot Alex de Angelis, der von Rang 24 gestartet war, sondern auch die im Qualifying besser klassierten Eugene Laverty und Loris Baz hinter sich. In Verbindung mit sechs Ausfällen vor ihm brachte das schließlich Rang 15 für Bautista. "Ich habe mich für den weicheren Hinterreifen entschieden und konnte damit ganz gut haushalten", analysierte der Werkspilot. "In der Startphase habe ich nicht zu hart gepusht und konnte deshalb über die gesamte Renndistanz eine wirklich konstante Pace halten. Am Ende war ich schon ziemlich am Limit, ansonsten hätte ich vielleicht sogar um Platz 13 kämpfen können." Auf den dort platzierten Nicky Hayden fehlte Bautista am Ende nicht einmal eine Sekunde.

Bautista konnte im Rennen gegen die Open-Bikes von Honda und Yamaha kämpfen, Foto: Aprilia
Bautista konnte im Rennen gegen die Open-Bikes von Honda und Yamaha kämpfen, Foto: Aprilia

Ein dementsprechend positives Resümee zog der 30-Jährige nach seinem ersten Zähler in den Farben von Aprilia: "Ich bin extrem glücklich. Im Rennen heute habe ich wirklich alles gegeben und bin am Ende mit einem Punkt belohnt worden. Hier anzuschreiben war auf keinen Fall unser Ziel. Wir wollten einfach nur das Rennen beenden, aber wir haben uns sehr gut geschlagen und freuen uns natürlich sehr darüber."

Albesiano sieht das große Ganze

In Bautistas Freudentaumel stimmte Aprilias-Renndirektor Romano Albesiano ein. "Es geht gar nicht so sehr um den Punkt, den wir geholt haben, sondern um die Tatsache, dass Alvaro im stärksten MotoGP-Feld der Geschichte ohne Probleme gegen Motorräder kämpfen konnte, die in der Entwicklung schon viel weiter sind und ebenfalls von Spitzenpiloten gefahren werden. Das ist zwar nur ein kleiner Schritt für uns, aber dennoch ein großartiges Resultat", unterstrich Albesiano die Bedeutung dieses Resultats.

Auch aus Teamchef Fausto Gresini sprudelte der Jubel nur so heraus: "Dieser Punkt ist für uns wie ein Podium. Vor kurzem erschien so ein Resultat für uns noch sehr schwer zu erreichen." Nach dem ersten zählbaren Ergebnis ist man bei Aprilia nun natürlich hungrig auf mehr. Bautista fühlt sich nach den drei Tagen in Austin jedenfalls in der Lage, für weitere Fortschritte zu sorgen. "Das war ein wirklich positives Wochenende für uns. Wir konnten viele Informationen sammeln und das Motorrad hat mir ein gutes Gefühl vermittelt, wodurch ich nun genaue Erklärungen an die Ingenieure weitergeben kann", glaubt er.