Die Motorräder

MotoGP-Motorräder sind reinrassige Prototypen, stammen also nicht von gewöhnlichen Straßenmaschinen ab. In der MotoGP-Klasse sind ausschließlich Maschinen mit Viertakt-Motoren erlaubt, Zweitakter sind nicht zugelassen. Der Hubraum ist auf 1000ccm beschränkt. Die Aggregate dürfen maximal über vier Zylinder und eine Bohrung von 81 Millimeter verfügen.

Das Mindestgewicht der MotoGP-Maschinen sinkt 2015 im Vergleich zum Vorjahr um zwei Kilogramm auf 158 Kilo ohne Fahrer.

Jeder Pilot verfügt an einem Rennwochenende über zwei Maschinen, falls es an einem Motorrad zu einem technischen Problem kommen sollte. Im Falle eines Flag-to-Flag-Rennens (Erklärung im Unterpunkt "Das Rennwochenende"), dürfen die Piloten auch während des Grand Prix die Maschine wechseln.

Die erfolgreichste Maschine der letzten Jahre: Hondas RC213V, Foto: Milagro
Die erfolgreichste Maschine der letzten Jahre: Hondas RC213V, Foto: Milagro

Die Klassen

Die MotoGP wird 2015 zum vorerst letzten Mal in zwei Klassen unterteilt - Factory und Open. In der Factory-Klasse starten die jeweils zwei Werksmotorräder der fünf Hersteller Honda, Yamaha, Ducati, Suzuki und Aprilia sowie die Satelliten-Bikes in den Teams von LCR Honda, Marc VDS Racing, Tech 3 und Pramac Racing. In den Factory-Maschinen dürfen die Hersteller ihre eigene Elektronik verwenden, nehmen dafür aber einige Beschränkungen in Kauf. So dürfen nur fünf anstatt zwölf Motoren pro Jahr verwendet werden, die während der Saison auch nicht weiterentwickelt werden dürfen. Im Rennen dürfen nur 20 Liter Benzin verbraucht werden, im Gegensatz zu 24 Litern in der Open-Klasse. Darüber hinaus steht den Open-Piloten ein weicherer Hinterreifen zur Verfügung, auf den die Factory-Fahrer verzichten müssen.

In der Open-Klasse profitieren Teams und Piloten also von zahlreichen Vorteilen, müssen dafür aber eine Einheitselektronik von Magneti Marelli verwenden. Unter dem Open-Reglement starten Fahrer in sechs Teams. Karel Abraham bei AB Motoracing, Jack Miller bei LCR sowie Nicky Hayden und Eugene Laverty im Team von Aspar fahren eine Open-Honda, Stefan Bradl und Loris Baz bei Forward Racing eine Yamaha, Hector Barbera und Mike di Meglio bei Avintia Ducatis und Alex de Angelis für IodaRacing eine ART.

Stefan Bradl gibt 2015 erstmals in der Open-Klasse Gas, Foto: Milagro
Stefan Bradl gibt 2015 erstmals in der Open-Klasse Gas, Foto: Milagro

Das Rennwochenende

Ein Wochenende der MotoGP besteht aus acht Sessions - vier Trainings, zwei Qualifying, einem Warm Up und dem Rennen. Die ersten beiden Trainings werden am Freitag gefahren, Nummer drei und vier am Samstag. Die jeweils 45-minütgen Trainings eins bis drei bestimmen darüber, welche Piloten in welchem Qualifying eingreifen. Die ersten Zehn der kombinierten Zeitenliste nach dem dritten Training steigen direkt in das zweite Qualifying, kurz Q2 auf. Die restlichen 15 Piloten fahren in Q1 um zwei weitere Plätze in Q2. Die Startränge 13 bis 25 werden also in Q1 vergeben, die ersten vier Startreihen werden in Q2 ausgefahren. Beide Qualifyingsessions dauern je 15 Minuten. Das vierte, 30 Minuten dauernde Training direkt vor dem Qualifying hat keinerlei sportliche Bedeutung und dient lediglich Teams und Fahrern zum Erkenntnisgewinn.

Am Sonntagvormittag wird das 20-minütige Warm Up bestritten, dass eine letzte Verfeinerung des Setups ermöglicht, bevor es um 14 Uhr zum Höhepunkt des Rennwochenendes kommt. Das MotoGP-Rennen dauert in etwa 40 bis 45 Minuten, wobei die ersten 15 Piloten Punkte für die Weltmeisterschaft erhalten. Bei wechselnden Witterungsverhältnissen kann es zu sogenannten Flag-to-Flag-Rennen kommen. Wird ein Grand Prix von der Rennleitung als Flag-to-Flag-Rennen deklariert, dürfen die Piloten ihre Maschinen beliebig oft wechseln, also beispielsweise für einen Teil ein Motorrad mit Slicks und später ein Bike mit Regenreifen verwenden.

2014 kam es beispielsweise in Aragon zu Motorradwechseln im Rennen, Foto: Milagro
2014 kam es beispielsweise in Aragon zu Motorradwechseln im Rennen, Foto: Milagro

Die Strafen

Bei Regelverstößen drohen den Piloten je nach Schwere unterschiedliche Strafen. Die Bandbreite reicht dabei von Geldstrafen über Rückversetzungen und Disqualifikationen bis zur Vergabe von Strafpunkten. Diese Punkte werden ein Jahr lang in der Akte der Fahrer gespeichert. Vier Punkte innerhalb dieser Zeitspanne haben im folgenden Rennen eine Rückversetzung an das Ende der Startaufstellung zur Folge, sieben bedeuten einen Start aus der Boxengasse und zehn Strafpunkte haben ein Rennen Sperre zur Folge.