Nachdem der Wildcard-Auftritt beim letztjährigen Saisonfinale durch Randy de Puniet sowie die darauf folgenden Testfahrten in Valencia mit zahlreichen Motorschäden für Suzuki zum Debakel wurde, hat man über die Winterpause einige Probleme in den Griff bekommen. Bei den ersten Tests des Jahres in Sepang lief der Motor der GSX-RR wie ein Uhrwerk. Defekte? Fehlanzeige. Der Rahmen des völlig neuen Prototyps überzeugte die Piloten Maverick Vinales und Aleix Espargaro von Anfang an.

Dennoch ist bei Suzuki noch lange nicht alles eitel Wonne. Es fehlt nach wie vor an Leistung. "Wir verlieren in Sepang auf der langen Geraden rund 25 Stundenkilometer. Das ist einfach zu viel", klagt Espargaro im Gespräch mit der offiziellen Seite der MotoGP. "Bevor nicht mehr Power haben, werden keine Spitzenresultate möglich sein. So lange müssen wir einfach die Ruhe bewahren und das Beste aus der Situation machen."

Auf den Geraden ist Suzuki aktuell noch chancenlos, Foto: Milagro
Auf den Geraden ist Suzuki aktuell noch chancenlos, Foto: Milagro

Espargaro vertraut aber darauf, dass man den Topspeed-Nachteil gegenüber der Konkurrenz von Honda, Yamaha und Ducati bald aufholen wird. Um das sicher zu stellen, hatte Suzuki zu den ersten Testfahrten in Sepang bereits ein eigenes Motorrad vor Ort, das am Motor mit einer Vielzahlen von Sensoren bestückt war, welche den Grund für die PS-Schwäche aufzeigen sollen. "Dieses Motorrad hat uns die Möglichkeit gegeben, viele verschiedene Dinge zu testen. Die Magneti-Marelli-Elektronik beispielsweise ist für unsere Ingenieure noch ziemlich neu, deshalb brauchen sie viele Informationen, um in der Fabrik gute Arbeit leisten zu können, wenn wir gerade nicht testen", erklärt Espargaro.

Suzuki feilt im Windkanal

Um die Topspeed-Lücke noch schneller zu schließen, wurde vergangene Woche auch im Windkanal von Suzuki eifrig getestet. Ob und welche Teile, die dort getestet wurden, schon beim nächsten Sepang Test ab kommendem Montag zur Verfügung stehen, ist noch nicht klar. Spätestens zum Ende der Testsaison in Katar wird das aber der Fall sein, versichert Espargaro. Auch er selbst kann durch die Windkanal-Versuche etwas zur höheren Spitzengeschwindigkeit beitragen: "Ich weiß jetzt, wie ich meinen Körper besser hinter die Verkleidung bringe."