In weniger als zwei Monaten beginnt für Aprilia die Rückkehr in die MotoGP ganz offiziell mit dem ersten Rennwochenende in Katar. Dass auf die Italiener bis dahin noch eine Menge Arbeit wartet ist ein kein Geheimnis, gaben doch die Piloten Alvaro Bautista und Marco Melandri bereits nach den Testfahrten in Valencia im November zu, dass man mit dem gesamten Projekt etwas spät dran sei.

Die nächste Möglichkeit, die MotoGP-Maschine zu testen, gibt es aber erst wieder von 4. bis 7. Februar in Sepang. Um die Zeit bis dahin sinnvoll zu nützen, musste Aprilia also einen anderen Weg finden, die Entwicklung voranzutreiben. Eine der großen Schwächen des MotoGP-Prototypen war im November noch die Elektronik und genau daran arbeitet man nun mit Hilfe der Testfahrer Max Biaggi und Michael Laverty sowie dem RSV4-Superbike.

Biaggi testete das Superbike mit MotoGP-Elektronik auch schon in Portimao, Foto: Aprilia
Biaggi testete das Superbike mit MotoGP-Elektronik auch schon in Portimao, Foto: Aprilia

Bereits vergangene Woche in Portimao und nun in Jerez wurde die MotoGP-Elektronik einfach in die WSBK-Maschine eingebaut und die beiden Testfahrer mussten sie auf Herz und Nieren überprüfen. "Wir haben hier ein bisschen nervige Kleinarbeit mit einem speziellen Bike erledigt", erklärt Laverty bei MCN. "Normalerweise testet man ja, um das Motorrad so schnell wie möglich zu machen, aber wir mussten eigenartige Sachen machen, wie bewusst von der Strecke abkommen um die Sensoren darauf reagieren zu lassen."

Ein Programm, das kurios klingt, allerdings einen genauen Plan verfolgt. "Die Idee dahinter ist, dass wir im Februar zu den MotoGP-Tests nach Sepang kommen können, die neue Software dort in die ECU des MotoGP-Bikes einlesen und uns sofort auf Dinge wie die Weiterentwicklung des Chassis konzentrieren können, anstatt weiterhin an der Elektronik zu arbeiten", verrät der Brite.

Biaggi ordnet sich unter

Auch Max Biaggi nahm die ungewohnten Testaufgaben gelassen hin: "Ich sitze immer gerne auf dem Motorrad. Es freut mich, dass wir unser komplettes Testprogramm abspulen konnten. Deshalb bin ich hier und ich passe mich gerne den Bedürfnissen des Teams an." Der sechsfache Weltmeister auf Aprilia in der 250ccm-Klasse und der Superbike-WM will bald aber auch wieder richtig Gas geben. "In Zukunft erwarte ich, dass ich auch ein paar schnellere Runden drehen kann, um auch gute Rückmeldungen im Rennmodus geben zu können", stellt er klar.

Bei den ersten Testfahrten in Sepang wird Michael Laverty neben den Stammpiloten Bautista und Melandri im Einsatz sein.