Die Tätigkeit Max Biaggis als Testfahrer bei Aprilia nimmt richtig Fahrt auf. Er fuhr zusammen mit dem WSBK-Einsatzteam von Red Devils Roma mit den Piloten Jordi Torres und Leon Haslam Mittwoch und Donnerstag in Portimao, doch seine Maschine unterschied sich wesentlich von dem der beiden anderen Fahrer. In Biaggis RSV4 wurde die überarbeitete Elektronik der MotoGP-Maschine verbaut, die so erstmals auf einer Rennstrecke getestet wurde.

Aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse mit starkem Regen drehte Biaggi 47 Runden an den zwei Tagen. Etwas gebremst wurde er auch von einem Sturz am Mittwoch, bei dem er sich auf nasser Fahrbahn eine leichte Prellung an der linken Schulter zuzog. "Wir hatten leider nicht wirklich viel Zeit, vor allem wenn man in Betracht zieht, dass mich der Crash am Mittwoch auch Donnerstag noch etwas eingeschränkt hat", resümierte der sechsfache Weltmeister.

Biaggi tastete langsam an das Limit der Maschine heran: "Wir sind noch nicht auf höchstem Niveau was die Leistung angeht, aber wir konnten zumindest mit der Arbeit an einigen Details beginnen." Auch er selbst benötigte eine gewisse Eingewöhnungsphase. "Die Automatismen stellen sich bei mir langsam wieder ein. Es ist immer toll, wieder an eine Strecke zurückzukehren, aber ich muss mich erst wieder an das Fahren gewöhnen. Dazu muss ich viele Runden abspulen."

Schon 2014 testete Biaggi die MotoGP-Maschine in Mugello, Foto: Milagro
Schon 2014 testete Biaggi die MotoGP-Maschine in Mugello, Foto: Milagro

Lob vom Sportdirektor

Aprilia-Sportdirektor Romano Albesiano war in Anbetracht der Umstände mit der Leistung seines bekannten Testpiloten zufrieden: "Die Wetterbedingungen haben unseren Test leider etwas beeinträchtigt. Wir wären natürlich gerne mehr gefahren und hätten mehr Informationen mitgenommen. Max hat aber trotz seiner Probleme am Mittwoch einen wertvollen Beitrag geleistet."

Biaggis Testarbeit wird nun am Montag und Dienstag in Jerez fortgesetzt, wo der 43-Jährige auf besseres Wetter hofft. Die Entwicklung der MotoGP-Maschine wird bei den ersten offiziellen IRTA-Tests in Sepang der zweite Testfahrer Michael Laverty vorantreiben.