Klar, dem Auftaktrennen fiebert man immer am meisten entgegen. Doch diesmal begann das Jahr mit einem Knalleffekt-Rennen, das schon viel vorwegnahm, was die darauffolgende Saison prägen sollte.

Zum einen den unbändigen Siegeswillen von Marc Marquez. Der Weltmeister hatte sich im Februar das Bein gebrochen, hatte die halbe Saisonvorbereitung verloren und konnte doch beim Comeback in Katar den Sieg erringen.

Oder Rossi. Im Vorjahr nach mäßigen Resultaten von vielen schon in den verdienten Ruhestand geschrieben, fuhr er unter neuem Crewchief in Katar plötzlich wieder an der Spitze mit, kämpfte mit Marquez um den Sieg und ließ seine beste Saison seit 2009 folgen.

Lorenzo kam erst spät in Fahrt, Foto: Yamaha
Lorenzo kam erst spät in Fahrt, Foto: Yamaha

Auf der anderen Seite waren da Jorge Lorenzo und Stefan Bradl. Beide knallten beim Auftakt in Katar in Führung liegend auf den Hosenboden. Beide erlebten daraufhin eines ihrer enttäuschendsten Jahre seit langem. Lorenzo kam nie ins Titelrennen und lieferte seine schwächste Saison seit seinem Rookiejahr. Immerhin konnte er mit einer starken zweiten Jahreshälfte ein totales Debakel verhindern. Bradl hingegen blieb bis Saisonende ein Schatten seiner selbst. Durch Stürze verunsichert und von Honda unter Druck gebracht, ging ihm der Knoten 2014 nie auf. Das resultierte schließlich in einem Verlust seiner Honda und im "Projekt Neustart" bei Forward ab nächstem Jahr.

Mein persönliches Highlight an der Rennstrecke war Misano. Rossis ersten Heimsieg seit fünf Jahren und die daraus resultierende Begeisterung der VR46-Sekte vor Ort miterleben zu dürfen, war ein unbeschreibliches Gefühl. Und vor der Handvoll Fans, die sechs Stunden nach Rennende noch immer hinter der Yamaha-Box auf ihr Idol warteten, ziehe ich noch einmal meinen Hut.