Paramac Racing setzt 2015 auf geteilte Rollen. Wie bei den Testfahrten in Valencia wird Yonny Hernandez die Speerspitze der Mannschaft und startet mit der Ducati Desmosedici Gp 14.2 in die Saison. Zum ersten Mal bekam er die Maschine am zweiten Testtag in Valencia - bei starkem Regen. Zwar blieb der Ducati-Pilot mit 19 Runden und mehr als zwei Sekunden Rückstand zur Spitze deutlich zurück, Pramac-Teammanager Francesco Guidotti lobte die Leistung dennoch.

"Er hatte nur am letzten Tag die Chance, Vertrauen in die Gp 14.2 zu gewinnen", erklärte Guidotti. Das erste Fazit von Hernandez sei aber positiv ausgefallen. "Er erkannte sofort, dass das Motorrad besser als das vorherige war." Klar ist, dass noch viel Arbeit vor der Mannschaft liegt, da die Balance und die Geometrie des Bikes noch nicht perfekt zu Hernandez' Fahrstil passen. "Sein Team arbeitete hart an technischen Aspekten und gegen Ende war Yonny recht zuversichtlich." Deutlich sei während der Testfahrten geworden, dass in der Gp 14.2 noch viel Potenzial steckt, dass entfesselt werden will. Das unterstreiche auch die Bestzeit des Mittwochs von 1:31.914 Minuten, mit der Hernandez rund eine Sekunde hinter Weltmeister Marc Marquez zurückblieb.

Die Erwartungshaltung gegenüber Hernandez für 2015 ist dementsprechend groß. "Mit der Gp14.2 erwarten wir, die Messlatte höher zu legen", so Guidotti. "Yonny muss wachsen und reifer beim Fahren und in der Herangehensweise an Konkurrenzkämpfe im Rennen werden." Zudem sollte Hernandez in den entscheidenden Rennsituationen konkreter und effektiver werden. Auch eine klare Ansage in Richtung Ergebnisse gab es von Guidotti: "Wir erwarten uns natürlich, ihn immer innerhalb der Top-10 zu sehen."

Danilo Petrucci soll sich schnell verbessern, Foto: Pramac
Danilo Petrucci soll sich schnell verbessern, Foto: Pramac

Petrucci muss Fahrstil anpassen

Die Erwartungen an Teamkollege Danilo Petrucci sind erwartungsgemäß geringer. Der Italiener wird 2015 mit der Ducati Desmosedici Gp 14.1 an den Start gehen und daher stellt Pramac an ihn nur eine Anforderung: "Wir hoffen, dass er es hinbekommt, in allen Rennen in die Punkte zu fahren." Allerdings sei dafür auch das Level der Konkurrenz ausschlaggebend. Zuletzt war mit diesem Motorrad Cal Crutchlow unterwegs und in den letzten fünf Rennen hätte die Maschine großartige Fortschritte gemacht.

"Wir haben keine Zweifel, dass sie sich nochmals verbessern kann", so Guidotti weiter. Der Italiener fuhr an den Testtagen die 13. und 7. Zeit und war am verregneten zweiten Testtag sogar der Schnellste der elf fahrenden Piloten. Dennoch soll die Erwartungshaltung nicht zu hoch gehängt werden, da Petrucci zunächst seinen Fahrstil auf die Ducati anpassen muss. "Die Gp 14.1 muss auf modernere Weise gefahren werden, im Vergleich zu den leistungsschwächeren, die er gewohnt war zu fahren." Der Glaube an den Italiener ist aber groß. "Es herrschen alle nötigen Voraussetzungen, um zu glauben, dass er alle Schwierigkeiten überwinden wird."