Scott Redding ist Racer durch und durch. Kaum jemanden verwundert es also, dass der ehrgeizige Engländer trotz eines ordentlichen Rookie-Jahres in der Motorrad-Königsklasse MotoGP froh ist, auf einem der besten Maschinen im Feld zu sitzen. Am Rande der abschließenden Testfahrten für das Jahr 2014 auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia machte er dies dann auch unmissverständlich klar:

"Endlich habe ich wieder einen Grund, zu den Rennen zu fahren. Ich werde natürlich niemals immer gewinnen können, jedoch fühlt es sich schon bedeutend besser an, zu wissen, dass man zumindest die theoretische Chance dazu hätte", konstatiert der Engländer. Auf seine Rookie-Saison ist er dennoch stolz: "Ich habe alle meine Ziele erreicht, war beste Open-Honda im Feld und hatte einige gute Resultate."

Redding schnelle Fleißbiene im Regen von Valencia

Aus sportlicher Sicht hält er sein 'Lehrjahr' jedoch für verlorene Sicht: "Klar war es in gewisser Hinsicht sinnvoll, um mich an den Speed zu gewöhnen, Erfahrung zu sammeln und den ganzen MotoGP-Zirkus kennenzulernen. Jedoch bringt es mir nicht viel, Rennen zu fahren, nur um anzukommen oder hinten im Feld die direkte Konkurrenz zu schlagen. Ich will vorne um Siege und Podien kämpfen."

Scott Redding glänze im Regen von Valencia mit Fleiß und Geschwindigkeit, Foto: Marc VDS Racing
Scott Redding glänze im Regen von Valencia mit Fleiß und Geschwindigkeit, Foto: Marc VDS Racing

Als einer von nur elf Piloten wagte sich Redding am Dienstag in Valencia auf die Strecke. Bei strömendem Regen und kalten Temperaturen spulte er mit 42 Runden die drittmeisten Umläufe ab, landete zudem zeitgleich mit Valentino Rossi auf Rang drei des Tableaus: "Der Tag war sehr sinnvoll für mich, denn ich wollte das Bike und die Reifen bei diesen Bedingungen kennenlernen und auch meinen Fahrstil entsprechend anpassen."

Redding begeistert von Satelliten-Honda

Von seinem neuen Arbeitsgerät zeigte er sich vollauf beeindruckt: "Auch im Regen ist der Unterschied zu den Production Racern gigantisch. Das stufenlose Getriebe ist einfach sehr angenehm beim Schalten aber vor allem ist die Elektronik hier viel, viel besser. Zudem hat die Maschine ja auch viel mehr Leistung, was sich auch bei diesen Verhältnissen dann deutlich bemerkbar macht."

Lediglich beim Einlenken merkte Redding keine großen Unterschiede: "Im Regen merkt man da meiner Meinung nach sowieso keine großen Unterschiede. Ich habe lediglich in den Kurven gemerkt, dass meine Sitzposition noch nicht perfekt ist und hatte beim Anbremsen auch deshalb immer das Gefühl, mit meinem Gewicht vom Bike geschoben zu werden. Ich bin jedoch mit dem Tag hochzufrieden: Zum ersten Mal in einem Leben konnte ich schneller fahren, obwohl der Grip weniger wurde."