Nur gut 20 Stunden nachdem die letzte Zielflagge der MotoGP-Saison 2014 gefallen ist, beginnt für Teams und Fahrer schon das Motorradjahr 2015. Um 11 Uhr am Montag starten offiziell die Testfahrten in Valencia. Dabei gibt es einige Neuigkeiten zu beobachten. Motorsport-Magazin.com verschafft euch einen Überblick über die spannendsten Veränderungen.

Bradl erstmals auf Forward Yamaha

Wie schlägt sich Bradl beim Yamaha-Debüt?, Foto: Milagro
Wie schlägt sich Bradl beim Yamaha-Debüt?, Foto: Milagro

Der Grand Prix von Valencia war das 52. Und vorerst letzte Rennen für Stefan Bradl auf der LCR Honda. Am Montag dreht er am Circuito de la Comunidad Valenciana Ricardo Tormo erstmals am Gashahn einer Open-Yamaha im Team von Forward Racing. Der Zahlinger muss sich also von der Factory-Software aus dem Hause Honda auf die Einheits-ECU von Magneti Marelli umstellen. Dafür kommt er in den Genuss des weicheren Hinterreifens. Insgesamt wird Bradls Aufgabe für 2015 aber wohl nicht leichter.

Marc VDS debütiert mit Redding

Redding und Marc VDS wollen an die Moto2-Erfolge anschließen, Foto: Milagro
Redding und Marc VDS wollen an die Moto2-Erfolge anschließen, Foto: Milagro

Den umgekehrten Weg im Vergleich zu Stefan Bradl geht 2015 Scott Redding. Er lässt das Dasein als Open-Pilot hinter sich und darf nun erstmals eine Factory-Honda fahren. Doch nicht nur das Bike ist neu, sondern auch das Team. Marc VDS, schon Rennstall von Redding zu Moto2-Zeiten, wagt den Einstieg in die MotoGP-Weltmeisterschaft. Das Team von Biermilliardär Marc van der Straten geht nur mit einem Piloten an den Start und übernahm dafür die von Gresini abgegebene Honda RC213V.

Crutchlow und Miller starten für LCR-Honda

Miller muss plötzlich mit 200 Pferdestärken mehr klar kommen, Foto: Milagro
Miller muss plötzlich mit 200 Pferdestärken mehr klar kommen, Foto: Milagro

Nach dem Abgang von Stefan Bradl war bei LCR Honda nicht nur ein Platz frei, sondern gleich zwei. Die Factory-Honda übernimmt der von Ducati geflüchtete Cal Crutchlow, doch Lucio Cecchinello ist es mit Hilfe eines neuen Sponsordeals gelungen, auch noch eine Open-Honda als zweites Motorrad an den Start zu bringen. Darauf wird in Valencia erstmals Jack Miller Platz nehmen, der am Sonntag noch in der Moto3 im Einsatz war. Auf den ersten Direktaufsteiger aus der kleinsten in die größte Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft seit Garry McCoy werden bei den Testfahrten wohl die meisten Augenpaare gerichtet sein.

Suzuki: Nachbereitung des Wildcard-Auftritts

Randy de Puniet übergibt die Suzuki an Espargaro und Vinales, Foto: Suzuki
Randy de Puniet übergibt die Suzuki an Espargaro und Vinales, Foto: Suzuki

Im Grand Prix von Valencia feierte Suzuki nach fast drei Jahren ein Comeback in der MotoGP-Weltmeisterschaft. Nun gilt es für die Werksfahrer Aleix Espargaro und Rookie Maverick Vinales mit Hilfe der von Testpilot und Wildcard-Starter Randy de Puniet gesammelten Erfahrungen und Daten den Prototypen weiterzuentwickeln. Espargaro wird dabei erstmals ein Factory-Bike pilotieren, Vinales sitzt nach nur einer Moto2-Saison überhaupt zum ersten Mal auf einer MotoGP-Maschine.

Ducati zum ersten Mal rein italienisch

Iannone und Dovizioso bilden von nun an ein Team, Foto: Milagro
Iannone und Dovizioso bilden von nun an ein Team, Foto: Milagro

Im zwölften Jahr seines MotoGP-Engagements geht Ducati erstmals überhaupt in seiner Motorsport-Geschichte mit einer rein italienischen Fahrerpaarung in eine Saison. Für Cal Crutchlow wurde mit Andrea Iannone Ersatz aus dem eigenen Kundenteam von Pramac geholt. Er soll zusammen mit Andrea Dovizioso den Aufstieg bei Ducati fortsetzen. In der abgelaufenen Saison stellte der junge Italiener ja schon mehrmals sein Talent unter Beweis.

Aprilia kehrt zurück

Aprilia sorgt für ein fünf Marken starkes Feld, Foto: Milagro
Aprilia sorgt für ein fünf Marken starkes Feld, Foto: Milagro

Neben Suzuki darf sich die MotoGP bei den Testfahrten in Valencia auch noch über eine weitere Marke freuen, die ihr Comeback in der Königsklasse der Motorrad-Weltmeisterschaft gibt. In Zusammenarbeit mit Gresini bringt Aprilia zwei Maschinen an den Start. Alvaro Bautista wird 2015 einer der beiden Werksfahrer sein und das Bike aus Noale auch bei den Tests pilotieren.