Während Marc Marquez seinen vierten Titel in der Motorrad-Weltmeisterschaft bereits fixiert hat, kämpft sein jüngerer Bruder Alex beim Moto3-Saisonfinale in Valencia gegen Jack Miller um seine erste Weltmeisterschaft. Wie auch immer der Titelshowdown ausgeht - Alex Marquez wird im kommenden Jahr den Aufstieg in die Moto2 zum Weltmeisterteam von Marc VDS wagen und dort an der Seite seines Freundes und Trainingskollegen Esteve Rabat um Punkte und Siege kämpfen.

Man darf gespannt sein, wie lange es den jüngeren Sohn von Julia und Roser Marquez in der mittleren Klasse hält. Auch Alex ist mit unglaublichem Talent und Grundspeed gesegnet, sein MotoGP-Einstieg also wohl nur eine Frage der Zeit. Spätestens nach zwei Jahren, also im Anschluss an die Saison 2016, sollte er in der Königsklasse ankommen.

Alex zählt bei Marcs Siegen stets zu den ersten Gratulanten, Foto: Repsol
Alex zählt bei Marcs Siegen stets zu den ersten Gratulanten, Foto: Repsol

Zu diesem Zeitpunkt würde Dani Pedrosas Kontrakt bei Repsol Honda auslaufen. Sollte es dem aktuell erfolgreichsten Nicht-Weltmeister der MotoGP-Geschichte bis dahin nicht gelungen sein, einen Titel zu holen, scheint eine erneute Vertragsverlängerung mehr als unwahrscheinlich. Was würde sich da eher anbieten, als mit Alex Marquez einen Mann aus dem eigenen Nachwuchsprogramm ins Honda-Werksteam zu transferieren.

Ein Fahrerduo Marquez-Marquez scheint nur schwer schlagbar, bietet aber auch extreme Explosionsgefahr. MotoGP-Champion Marc hätte daran aber seine helle Freude: "Warum nicht? Das wäre ein Traum! Ich würde gerne auf einem Level gegen ihn kämpfen, mit demselben Motorrad und demselben Team. Da gibt es keine Ausreden."

Marcs Erfolg als Belastung für Alex

Er weiß aber auch, dass es bis dahin noch ein langer Weg ist, der für seinen jüngeren Bruder noch um einiges härter ist, als er es für ihn selbst war. "Im Moment hat Alex in der Moto3 zum ersten Mal die Chance einen Weltmeistertitel zu holen. Er muss aber nicht nur mit dem Druck, eine Meisterschaft anzuführen, umgehen, sondern auch mit dem Druck, den ihm die Leute wegen mir machen. Ständig hört er, dass er gewinnen muss, weil ich es ja auch geschafft habe und er mein Bruder ist. Es ist sehr schwer, damit umzugehen", meint der mittlerweile 21-Jährige im Gespräch mit der offiziellen Seite der MotoGP.

Die stolzen Eltern müssen vielleicht bald nur noch bei einem Rennen pro Wochenende die Daumen drücken, Foto: Repsol
Die stolzen Eltern müssen vielleicht bald nur noch bei einem Rennen pro Wochenende die Daumen drücken, Foto: Repsol

Doch für solch schwierige Situation hat der drei Jahre jüngere Alex ja einen zweifachen MotoGP-Champion in der Familie, der ihm noch mit Rat und Tat zur Seite steht: "Das Wichtigste für ihn ist, konzentriert und professionell zu bleiben. Er muss sich voll auf die Arbeit mit seinem Team beziehungsweise dem Motorrad fokussieren und versuchen, sein Bestes zu geben. Dann werden wir sehen ob es irgendwann dazu kommt. Wenn er aber so weiter macht wie jetzt und seine Karriere reibungslos verläuft, sehe ich keinen Grund, warum wir in der Zukunft nicht im selben Team sein sollten."