Was für ein Rennen! Valentino Rossi feierte auf Phillip Island seinen zweiten Saisonsieg, profitierte dabei aber von einem Fehler Marc Marquez', der komfortabel in Führung liegend aus dem Rennen crashte. Jorge Lorenzo belegte Rang zwei, den er aber ebenso nur durch einen Sturz Cal Crutchlows in der letzten Runde erbte. Bradley Smith durfte sich so über sein erstes Podium in der Königsklasse freuen.

Wieder einmal war es Jorge Lorenzo, der den besten Start erwischte. Er schoss von Platz drei an die Spitze und bog vor Polesitter Marc Marquez und dem von Rang vier gestarteten Bradley Smith in Kurve eins ein. Schon am Ausgang von Kurve zwei holte sich Marquez aber die Führung zurück. Pol Espargaro, der nur von Startplatz neun ins Rennen gegangen war, übernahm schon im zweiten Umlauf Rang drei von Bradley Smith, der in derselben Runde auch noch Valentino Rossi vorbeilassen musste. Beim nächsten Überfahren der Start-Ziel-Geraden übernahm Rossi bereits den dritten Platz.

Der Abstand zwischen Rossi und seinem zweitplatzierten Teamkollegen Jorge Lorenzo betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 1,2 Sekunden. Lorenzo verlor seinerseits immer mehr an Boden auf Spitzenreiter Marquez, der in Runde fünf erstmals mehr als eine Sekunde zwischen sich und seinen ersten Verfolger brachte. Der Mallorquiner kam zusehends unter Druck von Rossi und musste seinen Stallgefährten in Runde zehn durch lassen. Im nächsten Umlauf konterte Lorenzo in Kurve eins, doch Rossi überholte drei Kurven später erneut. Fünf Runden später übernahm wieder Lorenzo das Kommando.

Rossi und Lorenzo lieferten sich ein sehenswertes Duell, Foto: Yamaha
Rossi und Lorenzo lieferten sich ein sehenswertes Duell, Foto: Yamaha

Dahinter hatten sich die Werkspiloten von Ducati platziert. Cal Crutchlow war komfortabel Vierter und Andrea Dovizioso Fünfter. Der Italiener kämpfte zu Beginn in einer sieben Mann starken Gruppe mit den Espargaro-Brüdern, Smith, Bradl, Pedrosa und Iannone, doch der Pramac-Pilot verbremste sich in Kurve vier, stürzte und beschädigte dabei auch Pedrosas Honda so schwer, dass er das Rennen beenden musste. So bleiben noch fünf Fahrer in dieser Gruppe, die die Positionen ständig wechselten. Auch im teaminternen Duell um Rang zwei gab es wieder eine Veränderung. Rossi schnappte sich in Runde 17 Lorenzo wieder in Kurve vier.

Marquez wirft Sieg weg

Marc Marquez sah zu diesem Zeitpunkt schon wie der sichere Sieger aus, doch zehn Runden vor Ende verlor er in Kurve zehn die Kontrolle über seine Honda und ging zu Boden. Er war aus dem Rennen und Rossi lag plötzlich in Führung. Er konnte seinen Vorsprung auf Lorenzo in dieser Phase kontinuierlich ausbauen und hatte bald 1,5 Sekunden herausgefahren. Wenig später verabschiedete sich Bradl nach einer selbstverschuldeten Kollision mit Aleix Espargaro aus dem Grand Prix. Eine Runde später musste der Forward-Racing-Pilot aufgeben. Seine Open-Yamaha war zu stark beschädigt.

Marc Marquez stürzte an der Spitze, Foto: Milagro
Marc Marquez stürzte an der Spitze, Foto: Milagro

Lorenzo, der auf den extraweichen Vorderreifen gesetzt hatte, konnte Rossis Pace an der Spitze nicht annähernd mitgehen und verlor rapide an Zeit. So kam er sogar unter Druck von Cal Crutchlow, der Zehntel für Zehntel aufholte. Fünf Runden vor Ende bremste sich Crutchlow in Kurve vier vorbei und lag nun auf dem zweiten Platz. Pol Espargaro machte nun Jagd auf Lorenzo, doch drei Runden vor Ende stürzte er in Kurve vier und warf ein Spitzenergebnis weg. In der letzten Runde stürzte auch noch Crutchlow auf einem ungefährdeten zweiten Platz, wodurch Bradley Smith auf Rang drei nach vorne kam.

Rossi fuhr den Sieg ganz trocken nach Hause und gewann in seinem 250. Rennen in der Königsklasse zum 81. Mal und zum sechsten Mal auf Phillip Island. Lorenzo wurde Zweiter vor Smith, der sich über sein erstes MotoGP-Podium freuen durfte. Dovizioso wurde Vierter. Für eine Sensation sorgte Hector Barbera, der auf den fünften Platz fuhr. Dahinter folgten die Gresini-Piloten Alvaro Bautista und Scott Redding. Hiroshi Aoyama wurde Achter, Alex de Angelis Neunter. Nicky Hayden belegte den zehnten Platz. Yonny Hernandez kam auf Platz elf vor Danilo Petrucci. Michael Laverty fuhr zu Rang 13. Mike di Meglio war als 14. der letzte Pilot, der ins Ziel kam und nahm so zwei Weltmeisterschaftspunkte mit.