Was schon lange als hartnäckiges Gerücht rund um den Zirkus der MotoGP schwirrte, ist nun Gewissheit. Der japanische Motorrad-Gigant Suzuki kehrt 2015 mit der Fahrerpaarung Aleix Espargaro und Maverick Vinales in die Königsklasse des Zweiradsports zurück. Da die Entwicklung der neuen Maschine sowie der Aufbau der Teamstruktur nun ein gesundes Level erreicht haben, entschied sich Suzuki auf der INTERMOT in Köln zu diesem offiziellen Schritt.

Auf einer Pressekonferenz zum offiziellen 'Lift off' gab Suzuki nicht nur die Piloten bekannt, sondern präsentierte zudem die neuen GSX-RR-Maschinen, mit denen sie sich nach mehr als einjähriger Testphase ab der kommenden Saison mit der Elite der Hersteller an der Spitze messen wollen. Teamchef wird der Italinier Davide Brivio, der diese Rolle bereits beim Ducati Test Team innehatte.

Espargaro und Vinales weiter im Höhenflug

Nur wenige Tage nach ihren größten Saisontriumphen bekamen Espargaro und Vinales somit direkt den nächsten Anlass zum Feiern. Espargaro, seines Zeichens zweifacher CRT-Champion mit Aspar und bester Open-Pilot der neugeschaffenen Klasse auf seinem Yamaha Production Racer, macht somit nach dem ersten Podium eines Open-Fahrers in der Geschichte in Aragon den nächsten großen Karriereschritt.

Der amtierende Moto3-Weltmeister Vinales, der sich in Aragon nicht nur den zweiten Saisonsieg in der Moto2-Klasse sicherte, sondern zudem bereits als bester Rookie der Mittelklasse feststeht, wagt somit nach nur einem Jahr den Sprung ins Motorrad-Oberhaus. Probleme sieht der aufstrebende Jungstar nicht: "Ich habe mich immer schnell und gut an neue Maschinen gewöhnt und auch in dieser Saison als Rookie große Sprünge gemacht.

Die Rolle des Leaders will Vinales dennoch erst einmal dem Teamkollegen überlassen: "Er spielt hier eine sehr wichtige Rolle, vor allem was die Entwicklung des Bikes angeht. In dieser Hinsicht fange ich ja schließlich bei null an. Aleix ist ein absoluter Topfahrer der MotoGP und ich kann mit Sicherheit viel von ihm lernen. Dennoch will ich natürlich mein eigenes Ding machen."

Bitteres Aus für Randy de Puniet

Durch die Bekanntgabe der beiden Piloten ist zumindest bei Suzuki der Platz für die Rückkehr von Randy de Puniet ins Motorrad-Oberhaus verschlossen. Der Franzose, der Ende 2013 als aktiver Fahrer der MotoGP zurückgetreten war, um sich als Testfahrer am Wiedereinstiegs-Projekt Suzukis zu beteiligen, musste sich somit der starken spanischen Konkurrenz geschlagen geben.

Randy de Puniet bestritt in dieser Saison bereits zahlreiche Tests für Suzuki, Foto: Suzuki
Randy de Puniet bestritt in dieser Saison bereits zahlreiche Tests für Suzuki, Foto: Suzuki

Dennoch könnte de Puniet für Suzuki noch zu einem offiziellen Einsatz kommen. Für das letzte Rennen der Saison auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia verfügt der japanische Hersteller bereits über eine Wildcard. Bestätigt ist jedoch nicht, ob diese auch tatsächlich de Puniet zufällt. Nach finanziellen Problemen war Suzuki Ende 2011 aus dem MotoGP-Zirkus ausgestiegen, wagt nun jedoch mit einer Großoffensive die Rückkehr.