Andrea Dovizioso und Ducati trauern beim Tschechien GP in Brünn einer verpassten Chance nach. Der Italiener hatte das Rennen zwar auf dem zweiten Platz begonnen, musste sich aber am Ende hinter den beiden Werksbikes von Yamaha und Honda sowie hinter seinem Markenkollegen Andrea Iannone auf Rang sechs einreihen.

Der Grund: Probleme mit dem Motor, der Doviziosos Motorrad erst seit dem letzten Rennen in Indianapolis antreibt. "Wir nicht das Maximum herausgeholt, weil meine Motorleistung stark abfiel und ich nicht mehr richtig pushen konnte. Nach sechs bis sieben Runden gab es einen großen Leistungsabfall und ich konnte die starken Rundenzeiten nicht mehr halten. Am Anfang war es nur wenig, aber dann wurde es immer schlimmer", ärgerte sich Dovizioso nach dem Rennen.

Dabei war ihm mit dem Soft-Reifen ein Goldgriff geglückt. "Wir hatten diese Option bis heute Morgen nie in Erwägung gezogen, aber dann war es plötzlich sehr kalt. Ich habe im Warm-Up ein paar Runden auf dem weicheren Reifen versucht und war damit schnell", führte der Italiener aus.

Langsamer Dovi hinderte auch Iannone

Die weichere Mischung hielt und so konnte das Gespann Iannone/Dovizioso etwa Stefan Bradl locker hinter sich halten. Im Duell der beiden Ducatis fühlte sich Dovizioso allerdings machtlos: "Es war netter Kampf mit Iannone, aber ich hatte etwas stumpfe Waffen durch mein Motorproblem. Ich habe am Ende gar nicht mehr versucht, aus dem Windschatten zum Überholen anzusetzen, sonst wäre ich nicht mal mehr drangeblieben an ihm."

Hätte Dovizioso die Führungsarbeit übernommen, wäre das für beide Fahrer von Vorteil gewesen, davon ist der Italiener überzeugt. "In den Kurven kam ich immer wieder ran und war dort schneller. Daher hätte ich ihn auf den Geraden ziehen können. Aber mit diesem Motor konnte ich einfach nicht mehr leisten."

Als problematisch sieht Dovizioso die Situation allerdings nicht an, denn gerade am Motor werde momentan sehr viel herumprobiert. "Wir machen das alles schon im Hinblick auf die nächste Saison", sagte der Italiener. Die Chance zu weiteren Testläufen hat Ducati schon in der kommenden Woche. Allerdings testet die rote Rennfraktion nicht wie die anderen Teams in Brünn, sondern gesondert in Misano.