So langsam wird er unheimlich: Wie auch am Sachsenring brachte Pramac-Pilot Andrea Iannone seine Satelliten-Ducati in Brünn sensationell in den Top-5 ins Ziel. Nach einem rundenlangen Zweikampf mit Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso hatte der aktuell WM-Achte im Ziel nicht einmal 0,2 Sekunden Vorsprung auf den Landsmann. Wenige Kurven vor dem Ziel lag er gar noch hinter Dovizioso zurück, nachdem die 'Führung' zwischen den beiden in den Runden zuvor nach sehenswerten Manövern mehrere Male gewechselt hatte.

Nach einem sensationellen Qualifying als Dritter ins Rennen gegangen, preschte Iannone mit einem Traumstart direkt auf Platz eins nach vorne. Zwar hielt die Führung nicht lange, jedoch biss sich Iannone direkt in der Spitzengruppe fest, wurde erst nach und nach hinter die Top-4 der Werkspiloten von Honda und Yamaha durchgereicht. Dabei lieferte er sich im ersten Drittel bereits ein starkes Duell mit WM-Leader Marc Marquez, den er einmal zurücküberholte und auch danach eine Weile massiv bedrängte und attackierte.

Iannone von Duell mit Dovizioso begeistert, Hernandez frustriert

"Der Tag lief für mich einfach von Anfang bis Ende fantastisch", frohlockt Iannone über seine starke Vorstellung. "Ich hatte einen super Start, habe eine Runde lang geführt, mich toll mit Marc duelliert und nach einem großartigen Kampf auch noch Andreas Werks-Ducati geschlagen. Die Top-4 sind für mich natürlich außer Reichweite, aber ich habe stets maximal gepusht und ein super Resultat errungen." Zu Beginn des Rennens versuchte Iannone noch mit Dani Pedrosa mitzuziehen, musste dieses Unterfangen aber schnell einstellen: "Ich wollte mich von ihm Richtung Spitze ziehen lassen, aber er war viel zu schnell. Im Warm-Up konnte ich mithalten, aber jetzt fehlten rund 0,3 Sekunden pro Umlauf."

Andrea Dovizioso und Andrea Iannone gerieten in dieser Saison schon öfter auf der Strecke aneinander, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso und Andrea Iannone gerieten in dieser Saison schon öfter auf der Strecke aneinander, Foto: Ducati

Nachdem er den Kampf um die Spitze bereits früh eingestellt hatte, fuhr er ein kontrolliertes Rennen, das er schließlich mit rund 18 Sekunden hinter dem Sieger als Fünfter beendete. Sein Duell mit Dovizioso brachte ihm jedoch eine Menge Spaß: "Das Duell mit Andrea war der Wahnsinn! Wir haben hart gekämpft und uns mehrere Male überholt. Er war auf der Bremse besser, ich hatte etwas mehr Speed und Beschleunigung aus den Kurven. Das war Racing pur und hat richtig Spaß gemacht. Ich bin sehr stolz auf dieses Resultat."

Teamkollege Yonny Hernandez war im Rennen hingegen vom Pech verfolgt. Nach einem guten Start hielt der Open-Pilot auf der Vorjahres-Ducati seine starke Ausgangsposition und verteidigte Platz zwölf aus dem Qualifying. Nach nur zwei Runden ereilten den Kolumbianer jedoch massive Probleme mit der Front seines Bikes, die es unfahrbar machten. Aus Sicherheitsgründen stellte er es daraufhin in der Box ab. "Ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass mein Rennen so früh und auf diese Art und Weise beendet wurde. Ich war mir sicher, ein gutes Resultat erzielen zu können. Ich hatte jetzt so viel Pech und habe seit vier Rennen keine Punkte mehr geholt. Diese Negativserie muss in Silverstone enden!"