Mitte Juni, direkt nach dem Rennwochenende in Barcelona, bekam Dominique Aegerter am Circuit de Catalunya erstmals die Möglichkeit, ein MotoGP-Bike zu testen. Er durfte einen ganzen Testtag für Avintia Racing bestreiten und machte dabei eine durchaus gute Figur. Auch in der Moto2 lief es seitdem für den Schweizer wie am Schnürchen. Seinem ersten Grand-Prix-Sieg am Sachsenring ließ er in Indianapolis einen dritten Platz folgen, aktuell liegt Aegerter in der Weltmeisterschaft auf dem vierten Rang.

Kein Wunder, dass der 23-Jährige nun auch das Interesse anderer MotoGP-Rennställe geweckt hat. Dabei hatte Aegerter zuletzt eigentlich nicht mit einem Wechsel in die Königsklasse spekuliert: "Eigentlich habe ich mich in der Sommerpause gar nicht wirklich mit der MotoGP beschäftigt und mich eher auf die Moto2 konzentriert. Dann habe ich aber von Pramac und Forward Racing noch Angebote für die kommende MotoGP-Saison bekommen."

In Barcelona testete Aegerter schon die Avintia-Maschine, Foto: Fritz Glänzel
In Barcelona testete Aegerter schon die Avintia-Maschine, Foto: Fritz Glänzel

Vor allem das Interesse von Forward Racing scheint relativ konkret sein. Der italienische Rennstall von Teamchef Giovanni Cuzari wird Aegerter beim offiziellen Test am Montag die Möglichkeit geben, die aktuelle Maschine zu testen. "Die Open-Yamaha von Forward werde ich auch zu 90 Prozent am Montag hier in Brünn testen. Ich möchte einfach mal schauen, was in diesem Motorrad steckt und wie es mir gefällt. Vielleicht ändert das ja etwas an meiner Präferenz für die Moto2", hielt sich der Mann mit der Nummer 77 am Freitag noch alle Möglichkeiten offen. Mittlerweile kam die offizielle Bestätigung von Seiten des Forward-Racing-Teams. Aegerter wird am Montag für den Rennstall fahren.

Die Kommunikation mit seinem Stallgefährten bei Forward Racing würde sich im kommenden Jahr jedenfalls einfach darstellen: "Mit Stefan Bradl hätte ich bei Forward sicherlich einen wirklich lustigen Teamkollegen."

Falls es mit dem Wechsel in die MotoGP-Klasse nicht klappt, steht Aegerter aber keinesfalls ohne sportliches Zuhause dar. "Mein Team Technomag carXpert bleibt auch nächstes Jahr in der Moto2-Weltmeisterschaft, die Frage ist nur noch, ob Chassis von Suter oder Kalex verwendet werden", verriet Aegerter bei Sport1.