Der Sachsenring ist eine feste Größe im MotoGP-Kalender. Jährlich strömen über 200.000 Fans zur Kultstrecke und sorgen für eine unvergleichliche Atmosphäre, von der alle Fahrer regelmäßig schwärmen. Zu welchen Leistungen die Anhänger ihre Lieblinge in den letzten Jahren getragen haben, daran soll hier noch einmal erinnert werden:

2009: Rossi bezwingt Lorenzo hauchdünn

Ein Yamaha-internes Duell, Foto: u-n-s
Ein Yamaha-internes Duell, Foto: u-n-s

Früh bildete sich an der Spitze eine Kampfgruppe um Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Casey Stoner und Dani Pedrosa. Die vier Top-Fahrer lieferten sich in den ersten Runden einige gute Duelle. Zwar fiel Pedrosa zur Mitte des Rennens etwas zurück, konnte die Lücke aber wegen des Dreikampfs vor ihm wieder schließen. Casey Stoner verlor danach allmählich wegen Reifenproblemen den Anschluss. Wenige Runden vor Schluss wurde er von Pedrosa endgültig vom dritten Platz verdrängt, während einige Meter vor ihnen der Zweikampf zwischen Rossi und Lorenzo tobte. Schließlich setzte sich Rossi mit 99 Tausendstel Vorsprung vor Lorenzo durch, Pedrosa fuhr den dritten Rang nach Hause. In der Meisterschaft lag Rossi nach neun Rennen vorne. Er hielt bei 176 Punkten, Lorenzo als Zweiter hatte 162 Zähler, Stoner als Dritter 148.

2010: Pedrosa siegt nach Rennabbruch

De Puniets schlimmer Unfall sorgte für Rot, Foto: Milagro
De Puniets schlimmer Unfall sorgte für Rot, Foto: Milagro

Nach dem Start konnten sich zunächst Lorenzo und Pedrosa vom Rest absetzen. Das Rennen musste jedoch nach zehn Runden unterbrochen werden: Randy De Puniet crashte, seine Maschine traf zudem Aleix Espargaro und Alvaro Bautista und fing Feuer. Bei diesem Vorfall brach sich De Puniet das linke Schien- und Wadenbein. Beim Restart mit nur noch 13 Fahrern konnte sich Lorenzo erneut die Führung vor Pedrosa schnappen. Rossi profitierte bei seinem Comeback nach dem schweren Mugello-Unfall vom Neustart. Er war vorher im Pulk zurück gefallen, konnte nun aber gegen Stoner um die dritte Position kämpfen. Zur Hälfte des Rennens konnte Pedrosa schließlich Lorenzo überholen, eine Lücke herausfahren und souverän gewinnen. Den Kampf um den dritten Platz zwischen Rossi und Stoner entschied der Australier mit einem entschlossenen Manöver in der letzten Kurve für sich. In der Gesamtwertung führte nach acht Rennen Lorenzo mit 185 Punkten vor Pedrosa (138) und Andrea Dovizioso (102).

2011: Starker Schlussspurt von Pedrosa

Pedrosa siegte 2011, Foto: Milagro
Pedrosa siegte 2011, Foto: Milagro

Zu Beginn des Rennens formierte sich vorne eine Fünfergruppe um Lorenzo, Stoner, Pedrosa, Dovizioso und Marco Simoncelli. Lorenzo startete einen Ausreißversuch, der aber scheiterte. Schon bald wurde er von Stoner von der Spitze verdrängt, aber auch der Australier konnte den vier Verfolgern nicht davon ziehen. Zur Rennmitte mussten Dovizioso und Simoncelli abreißen lassen, sodass vorne nur noch drei Fahrer um den Sieg kämpften. Im letzten Renndrittel konnte Pedrosa die schnellsten Zeiten in den Asphalt brennen und sich schließlich einen kleinen Vorsprung auf Lorenzo und Stoner herausfahren. Im Ziel lag Pedrosa 1,4 Sekunden vor Lorenzo, der Stoner im Kampf um den zweiten Platz in der letzten Kurve besiegen konnte. In der Meisterschaft war Stoner nach neun Rennen mit 168 Punkten vorne, vor Lorenzo (153) und Dovizioso (132).

2012: Pedrosa ringt Stoner nieder

Stoner landete 2012 im Kies, Foto: Milagro
Stoner landete 2012 im Kies, Foto: Milagro

Das Rennen war geprägt vom Zweikampf der beiden Repsol-Honda-Piloten Pedrosa und Stoner. Nachdem Pedrosa beim Start in Führung gehen konnte, wurde er in der zweiten Runde von Stoner überholt. So blieb die Reihenfolge in der ersten Rennhälfte, ohne dass sich Stoner absetzen konnte. Pedrosa konnte die Spitzenposition zurückerobern, aber sich seinerseits auch nicht von Stoner absetzen. So fiel die Entscheidung in der letzten Runde, in der Stoner in der vorletzten Kurve crashte. Lorenzo fuhr dahinter ein einsames Rennen und wurde nach Stoners Ausfall Zweiter hinter Pedrosa. Den Kampf um den letzten Podestplatz gewann Dovizioso gegen Ben Spies. Stefan Bradl setzte sich dahinter in der Verfolgergruppe gegen Rossi, Bautista, Cal Crutchlow, Hector Barbera und Nicky Hayden durch und wurde Fünfter. In der Gesamtwertung nach acht Läufen lag Lorenzo mit 160 Punkten vor Pedrosa (146) und Stoner (140).

2013: Marquez profitiert vom Verletzungspech der anderen

Bradl fürhte 2013 erstmalig ein Rennen an, Foto: LCR Honda
Bradl fürhte 2013 erstmalig ein Rennen an, Foto: LCR Honda

In Abwesenheit der verletzten Pedrosa und Lorenzo fuhr Marc Marquez zu seinem zweiten Saisonsieg. In den ersten Runden führte Bradl unter dem Jubel seiner Landsleute das Feld an, konnte die Pace aber nicht halten. Nach und nach wurde er von Marquez, Rossi und nach einem Fahrfehler auch von Crutchlow überholt. Einmal an Bradl vorbei, konnte Marquez eine kleine Lücke zu den drei Verfolgern aufmachen. Zur Rennmitte gelang es Crutchlow, Rossi zu überholen und sich auf die Jagd nach Marquez zu machen. Stück für Stück konnte der Brite den Abstand verkleinern, aber es reichte nicht, um den Spanier ernsthaft zu gefährden. Den dritten Platz fuhr Rossi vor Bradl nach Hause. Mit diesem Sieg übernahm Marquez auch die Führung im Gesamtklassement nach acht Rennen. Er hatte nun 138 Punkte auf dem Konto, Pedrosa 136 und Lorenzo 127.