Was macht Jorge Lorenzo? Diese Frage ist eine der zentralen im Transferkarussell des beginnenden Sommers. Der Vertrag des zweifachen MotoGP-Champions bei Yamaha läuft mit Saisonende aus und Lorenzo wirkte in den letzten Monaten nicht immer glücklich bei seinem Arbeitgeber.

Jorge Lorenzo fährt seit 2008 für Yamaha, Foto: Sutton
Jorge Lorenzo fährt seit 2008 für Yamaha, Foto: Sutton

Dennoch bekundete er vor dem Rennen in Assen einmal mehr seine Loyalität zu dem japanischen Hersteller. "Wie ich immer schon gesagt habe: Ich möchte meine Karriere bei Yamaha beenden. Es wäre die schönste Sache, wenn ich bei Yamaha in Rente gehen würde, ohne je das Team gewechselt zu haben", so Lorenzo.

Seit seinem MotoGP-Aufstieg im Jahr 2008 bestritt Lorenzo 109 Rennen für Yamaha. An 76 GP-Wochenenden stand er auf dem Podium, 31 Mal sogar auf dem obersten Treppchen. Mit 383 errungenen Punkten in der Saison 2010 hält er den aktuellen Allzeit-Rekord.

Nicht alles eitel Wonne

Dennoch bekam die Beziehung zwischen Lorenzo und Yamaha im Vorjahr erste Risse. Als er im Kampf um den WM-Titel gegen das Honda-Duo Marc Marquez und Dani Pedrosa zusehends ins Hintertreffen geriet, hielt Lorenzo mit Kritik an der seiner Meinung nach unterlegenen Yamaha nicht hinter dem Berg.

In dieser Saison sind seine Ergebnisse deutlich schlechter (erst zwei Podiumsplätze in sieben Rennen), doch zuletzt übte Lorenzo mehr an sich selbst, denn an seinem Motorrad Kritik. Auf einen neuen Vertrag konnten sich die beiden Parteien aber noch nicht einigen. "Im Moment gibt es noch ein paar Differenzen zwischen uns. In erster Linie ökonomische, um ehrlich zu sein", so Lorenzo. Derzeit soll der Spanier rund neun Millionen Euro Jahresgage von Yamaha kassieren.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Alleine schon wegen mangelnder Alternativen ist ein Verbleib Lorenzos bei Yamaha sehr wahrscheinlich. Ducati kämpft seit Jahren mit Problemen, an denen sich sogar Valentino Rossi einst die Zähne ausbiss. Suzuki wird 2015 im Optimalfall mit Kinderkrankheiten zu kämpfen haben, im schlimmsten Fall nicht einmal ansatzweise konkurrenzfähig sein. Bliebe also nur noch Repsol Honda, wo sich Lorenzo allerdings eine Garage mit seinem Neo-Erzrivalen Marquez teilen müsste. Immerhin könnte er sich dann aber nicht mehr über Materialnachteil beklagen.