Yonny Hernandez kam in Barcelona nicht mehr aus dem Strahlen heraus. Der Ducati-Pilot qualifizierte sich durch seine starke Runde im dritten Training für den unmittelbaren Einzug in Q2 - zum ersten Mal in seiner Karriere. Im zweiten Segment des Zeittrainings setzte der Kolumbianer dann eine Rundenzeit von 1:41.671 Minuten und startet das Rennen am Sonntag von der neunten Position.

"Wir haben es geschafft, über das gesamte Wochenende konstant in den Top-10 zu bleiben", jubelte Hernandez. "Dass ich nun mit deutlich erfahreneren Piloten kämpfen kann, ist ein großer Erfolg für mich und mein Team." Die Zielsetzung ist nun klar: Hernandez möchte mindestens diese Position halten und am Sonntag ein ebenso gutes Ergebnis im Rennen erzielen.

Redding kämpft mit langen Geraden

Für Scott Redding endete das MotoGP-Qualifying in Barcelona mit gemischten Gefühlen. Der Brite freute sich zwar über seine Zeit von 1:42.730 Minuten, haderte aber gleichzeitig mit dem verpassten Einzug in Q2. "Es ist sehr schade, aber nicht gerade eine Überraschung, denn wir wussten schon, dass wir hier mit den langen Geraden einen großen Nachteil haben würden", erklärte Redding etwas geknickt.

Scott Redding kann sich noch nicht für einen Reifen entscheiden, Foto: Milagro
Scott Redding kann sich noch nicht für einen Reifen entscheiden, Foto: Milagro

Ein kleines Ziel wurde zumindest erreicht: Redding steht in der Startaufstellung vor allen anderen Production-Hondas. Genau dieses Ziel hat sich der Honda-Mann auch am Sonntag gesteckt, doch aktuell gibt es noch einige Fragezeichen. "Wir sind uns noch nicht sicher, ob wir den weicheren Reifen im Rennen nutzen können, daher müssen wir vielleicht die härtere Version wählen."

Hayden wacht ohne Schmerzen auf

Für Nicky Hayden gab es am Samstag einen Grund zur Freude: Am Morgen wachte er auf und verspürte keine verstärkten Schmerzen in seinem Handgelenk, obwohl er es in den beiden Trainingssessions am Freitag stark belastet hatte. "Das Qualifying mit meinem Handgelenk in besserer Form und damit mit weniger Unbehagen zu fahren, hätte natürlich geholfen, aber wir sind hier, um zu kämpfen. Und nach so einer Situation zurückzuschlagen ist Teil des Spiels", gab sich Hayden kämpferisch.

Und er schlug zurück: Platz 16 und damit eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vortag. Dabei halfen auch einige Verbesserungen an seiner Honda vor dem Qualifying. "Zudem haben wir noch einige Ideen für das Warm Up, was mich zusätzlich motiviert", verriet Hayden.

Abraham steckt im Verkehr

Nach seiner guten Leistung am Freitag, kam bei Karel Abraham mit Platz 18 im Qualifying nur bedingt Freude auf. "Ich würde sagen, heute war kein schlechter Tag, obwohl es natürlich besser gegangen wäre", sagte der Tscheche. Im ersten Teil des Qualifyings kam der Honda-Pilot nicht über eine schnelle Runde hinaus, da er mitten im Verkehr steckte. "Ich musste entweder bremsen oder mich von jemandem überholen lassen", ärgerte sich Abraham. Positiv stimmte den Tschechen zumindest das Setup seiner Maschine, das nun sehr gut funktioniert.

Aoyama hadert erneut

Wo sich Abraham über das Setup freute, klagte Hiroshi Aoyama. Am Vormittag klappte es beim Japaner noch sehr gut, doch durch eine Veränderung fühlte er sich am Nachmittag noch mehr wohl auf seiner Honda. "Wir dachten, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber das war nicht der Fall, daher war der Nachmittag recht schwierig", ärgerte sich Aoyama, der nicht über Startplatz 20 hinauskam.

Zwar wollte die Mannschaft für das Qualifying nochmals einen Schritt zurückgehen, doch die Zeit ging aus. "Das hauptsächliche Hindernis war heute der fehlende Grip am Hinterrad, was uns in den schnellen Kurven schmerzte", schilderte der Honda-Pilot.

Michel Fabrizio ist erneut das Schlusslicht, Foto: Ioda Racing Project
Michel Fabrizio ist erneut das Schlusslicht, Foto: Ioda Racing Project

Fabrizio: Reifenvorteil verspielt

Erneut Schlusslicht des Feldes wurde Michel Fabrizio. Der ART-Pilot fuhr im entscheidenden Moment eine Zeit von 1:46.214 Minuten und blieb damit mehr als vier Zehntel hinter seiner Bestzeit aus dem dritten Freien Training zurück. "In Q1 versuchte ich, meine Rundenzeiten zu verbessern, aber ich war immer noch nicht in der Lage, einen Vorteil aus dem zweiten Satz Reifen herauszuholen", erklärte der Italiener.

Mit seinem Tag war er dennoch zufrieden, denn endlich beginnt er, das Motorrad richtig zu verstehen. "Ich versuche, dem Team Anhaltspunkte zu geben, aber ich habe aktuell noch nicht so viele Kilometer auf dieser Maschine abgespult", fügte Fabrizio hinzu.