Das war das Rennen der Saison! Auch wenn der Sieger zum sechsten Mal in Serie Marc Marquez hieß, wurde den Fans ein Grand Prix geboten, wie man ihn sich spannender nicht vorstellen könnte. Marquez und Jorge Lorenzo lieferten sich einen sensationellen Zweikampf um den Sieg mit unzähligen Überholmanövern. Valentino Rossi kam nach einer großartigen Aufholjagd in seinem 300. Grand Prix von Startplatz zehn als Dritter auf das Podium. Stefan Bradl wurde früh von Cal Crutchlow aus dem Rennen genommen.

Neben zwei bekannten Gesichtern in Reihe eins - Marc Marquez auf Pole Position und Jorge Lorenzo auf Startplatz drei - gab es dort dieses Mal auch einen Neuling. Andrea Iannone hatte seine Pramac-Ducati auf Platz zwei gestellt. Doch damit nicht genug, er erwischte auch den besten Start an der Spitze und schoss vor Lorenzo und Marquez in Führung. Schon in Runde eins war Iannone seine Führung allerdings los und musste Jorge Lorenzo ziehen lassen.

Lorenzo nimmt das Heft in die Hand

Lorenzo diktierte zu Beginn das Tempo, Foto: Milagro
Lorenzo diktierte zu Beginn das Tempo, Foto: Milagro

Der Yamaha-Pilot attackierte an der Spitze als gäbe es kein morgen und versuchte so, gleich einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Am Ende der ersten Runde hatte auch Marquez Iannone überholt und machte Jagd auf seinen Landsmann. Der Mann der Startphase war aber Valentino Rossi. Der Lokalmatador, der seinen 300. Grand Prix bestritt, pflügte regelrecht durch das Feld. Von Startplatz zehn aus kam er gleich zu Beginn auf Rang sieben nach vorne, überholte dann auch Cal Crutchlow, Pol Espargaro, Andrea Dovizioso und Andrea Iannone und lag schon nach vier Runden auf dem dritten Platz.

Im selben Umlauf stürzte Crutchlow in Kurve drei, seine über die Strecke schlitternde Ducati rutschte über die Strecke und traf Stefan Bradl. Der Deutsche wurde nach seinem heftigen Abflug im Warm Up am Morgen zum zweiten Mal an diesem Sonntag heftig abgeworfen, blieb aber unverletzt. Bereits eine Runde zuvor hatte sich Bradley Smith mit einem Sturz aus dem Rennen verabschiedet.

Aus dem Kampf um den Sieg hatte sich der zu Beginn führende Andrea Iannone verabschiedet. Gegen Ende der ersten Rennhälfte kam er auf Platz vier liegend und als einziger der Spitzenpiloten mit dem weichen Hinterreifen ausgestattet kräftig unter Druck seiner Konkurrenten Dani Pedrosa und Pol Espargaro.

Zweikampf an der Spitze

An der Spitze pirschte sich Marquez langsam aber stetig an Spitzenreiter Lorenzo heran und wartete auf seine Chance, Valentino Rossi lauerte mit 1,5 Sekunden Abstand ungefährdet auf Rang drei. Marquez konnte aber die Lücke zu Lorenzo nicht restlos zufahren und blieb immer zwei bis drei Zehntel hinter seinem Rivalen.

Marquez machte am Ende ernst, Foto: Milagro
Marquez machte am Ende ernst, Foto: Milagro

Sieben Runden vor Ende machte Marquez aber ernst, saugte sich auf der Start-Ziel-Geraden an Lorenzo heran und ging an ihm vorbei. Der Weltmeister konnte aber nicht wie so oft zuletzt sofort vorne wegfahren. Lorenzo blieb dicht dran und schlug nur einen Umlauf später am Ende der Geraden zurück, musste Marquez aber wieder ziehen lassen. Wenige Kurven später reichte es für den Mallorquiner aber und er holte sich die Führung zurück.

Mit noch vier zu fahrenden Runden kam es zwischen den beiden Spaniern an der Spitze fast zur Berührung. Die Stimmung auf den Rängen kochte über, der Zweikampf zwischen Lorenzo und Marquez erinnerte an ihre legendären Duelle in der Vorsaison. Die unzählige Führungswechsel zwischen den Beiden hier zu beschreiben, würde den Rahmen dieses Rennberichts um ein hundertfaches sprengen.

Lorenzo ging als Führender in die letzte Runde, doch beim Anbremsen zu Kurve eins übernahm Marquez die Spitze. Lorenzo blieb ganz nah am WM-Leader dran und lauerte auf seine Chance. Sie bot sich allerdings nicht mehr, Marquez blockte in jeder Kurve ab und holte 0,121 Sekunden vor Lorenzo den Sieg. Am selben Ort, an dem er vor vier Jahren seinen ersten Sieg in der Weltmeisterschaft geholt hatte. Das spanische Duo hatte aber ein unglaubliches Duell gezeigt. Valentino Rossi sicherte sich als Dritter eine Podiumsplatzierung. Dani Pedrosa wurde Vierter vor Pol Espargaro und Andrea Dovizioso. Andrea Iannone kam nach einer starken Startphase auf Platz sieben vor Alvaro Bautista und Aleix Espargaro. Yonny Hernandez wurde Zehnter vor Wildcard-Pilot Michele Pirro und Karel Abraham auf dem besten Honda-Production-Racer. Scott Redding, Hiroshi Aoyama und Colin Edwards holten die letzten Punkte.