Yonny Hernandez war in Mugello der klare Sieger der Open-Fahrer. Lange Zeit sah es für den Kolumbianer nach dem Einzug ins Q2 aus, weil er Alvaro Bautista und Aleix Esporgaro ordentlich auf Trab hielt. Am Ende scheiterte der Pramac-Pilot um weniger als zwei Zehntel an der Zeit von Espargaro, die zum Einzug ins nächste Segment gereicht hätte.

Die Freude überwog dennoch, denn das Gefühl auf dem Motorrad hat sich im Vergleich zum Freitag deutlich verbessert. "Ich habe es geschafft, meine Rundenzeit zu verbessern und fahre nun unter 1:49 Minuten", freute sich Hernandez. Er sei in der Lage gewesen, dem Team die richtigen Anweisungen zu geben und dieses hätte sie in die richtigen Verbesserungen umgewandelt. "Nun bin ich in der Lage, das Motorrad so zu fahren, wie ich es mag. Es hat gut funktioniert und ich bin sehr glücklich."

Redding fehlt die Streckenkenntnis

Rookie Scott Redding war nach dem 14 Startplatz hingegen nur halbwegs zufrieden. Die Rundenzeit von 1:48.754 Minuten stimmt in zwar zufrieden, gleichzeitig hätte es laut dem Briten noch Raum für Verbesserungen gegeben. "Ich habe meine beste Zeit ohne Windschatten abgespult und darüber bin ich glücklich, aber ich denke, dass noch zwei oder drei Zehntel drin gewesen wären", ärgerte sich der Honda-Pilot.

Scott Redding hat sich noch nicht perfekt auf die Strecke eingeschossen, Foto: Gresini Honda
Scott Redding hat sich noch nicht perfekt auf die Strecke eingeschossen, Foto: Gresini Honda

Das Problem: Trotz Testfahrten im Jahr 2012 kennt der Rookie die Strecke in Mugello noch nicht perfekt. "Heute Morgen habe ich einige Runden hinter Valentino abgespult. Der ist ja ein Experte hier und ich habe mir seine Linien angesehen", verriet Redding. Für das Rennen setzt der Honda-Mann auf mittelharte Reifenmischung vorne und die härtere Mischung hinten und hofft auf ein gutes Ergebnis.

Abraham hadert mit einem Zehntel

Nur zwei Plätze hinter dem Briten sortierte sich Karel Abraham mit einer Zeit von 1:48.894 Minuten ein. "Als wir unser Ziel für dieses Wochenende festgelegt haben, haben wir herausgefunden, dass 1:49 ein sehr gutes Resultat für uns wäre. Wir haben es geschafft, deshalb sollten wir glücklich sein", überlegte der Tscheche. Ganz zufrieden war der Honda-Mann dennoch nicht, da ihm nur ein Zehntel auf Startplatz 13 fehlte und er die fünfte Startreihe erst in den letzten Minuten verlor.

Nun setzt der Honda-Mann auf ein Duell mit seinem Markenkollegen Scott Redding. "Ich habe praktisch dieselbe Rundenzeit wie drei andere Fahrer, deshalb hoffe ich, dass ich mit ihnen racen kann. Speziell mit Scott Redding, der ja dieselbe Honda fährt wie wir", schickte Abraham eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Aoyama muss Schritt zurück machen

Von hinten bekommt der Tscheche Druck von Hiroshi Aoyama. Der Aspar-Pilot startet direkt neben Abraham, ärgerte sich aber über kleine Probleme. Zwar wurde seine Honda am Morgen deutlich verbessert und dadurch mehr Stabilität am Kurvenausgang gewonnen, doch das konnte er im Qualifying nicht umsetzen. "Unglücklicherweise fühlte ich mich am Nachmittag mit einem Wechsel, den wir am Fahrwerk vorgenommen haben, nicht wohl. Er beeinflusste das Motorrad in anderen Bereichen und wir mussten einen Schritt zurückgehen", erklärte der Japaner.

Hiroshi Aoyama war mit den Fahrwerksveränderungen nicht glücklich, Foto: DRIVE M7 Aspar
Hiroshi Aoyama war mit den Fahrwerksveränderungen nicht glücklich, Foto: DRIVE M7 Aspar

Eine neuerliche Veränderung des Fahrwerks brachte im Qualifying zwar eine Verbesserung der Rundenzeit, doch Aoyama konnte mit den ebenfalls gesteigerten Zeiten der Konkurrenz nicht mithalten. "Wir werden versuchen, das Motorrad morgen im Warm-Up nochmals zu verbessern und für das Rennen besser vorbereitet zu sein."

Michel Fabrizio erwartet kein erinnerungswürdiges Rennen

Einen Sprung ins kalte Wasser erlebte Michel Fabrizio. Der Ersatzmann für Danilo Petrucci stieg am Samstag zum ersten Mal auf seine Aprilia und landete auf dem letzten Startplatz. "Ich bin zufrieden mit dem, was ich heute geschafft habe. Ich hatte sehr wenig Zeit, um mich an das Motorrad zu gewöhnen und um ehrlich zu sein muss ich noch immer eine Menge lernen", gab der Italiener ehrlich zu.

Nun gilt es, das Limit der Reifen zu finden - das Vertrauen zu den Karbon-Bremsen ist bereits da. Mit wenig Runden und limitierter Erfahrung auf dem Motorrad sind die Ziele entsprechend niedrig gesteckt. "Ich erwarte nicht, ein Rennen zu fahren, an das sich alle erinnern werden, aber es freut mich, dass ich Giampiero Sacchi bei dieser Gelegenheit helfen kann. Morgen werde ich versuchen, im Rennen Erfahrung zu sammeln, um zu versuchen, die ART ein bisschen auf meinen Fahrstil anzupassen."