In rund zehn Monaten wird Suzuki sein Comeback nach drei Jahren Absenz in der MotoGP geben. Die Teamführung macht sich allmählich an die Gespräche mit den potenziellen Werkspiloten für 2015. Zwei Namen tauchten nach dem Grand Prix von Spanien in den Spekulationen der internationalen Medien auf: Andrea Dovizioso und Aleix Espargaro.

Dovi-Manager bestätigt Gespräche

Ersterer wäre mit Saisonende zu haben, weil sein Vertrag mit Ducati ausläuft. Sein Manager bestätigte gegenüber MCN: "Die Suzuki war immer eine starke Option. Ich denke, dass Suzuki mit guten Fahrern gleich von Beginn an nahe am Podium dran sein wird", so Dovizioso-Manager Simone Battistella. "Wir haben uns mit ihnen unterhalten, um ihre Herangehensweise zu verstehen und zu sehen, was sie im Moment machen. Es ist aber noch in keine Richtung etwas passiert - weder mit Suzuki, noch mit Ducati."

Dovizioso steht seit dem Vorjahr bei Ducatis Werksteam unter Vertrag und fuhr in Austin seinen ersten Podestplatz für den italienischen Hersteller ein. Zuletzt ließ er in Jerez aber wieder mit Kritik an seinem Motorrad aufhorchen. Glückliche Fahrer hören sich wahrlich anders an, doch Dovizioso versicherte im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, dass er an den Erfolg unter dem seit Jahresbeginn im Amt befindlichen neuen Teamchef Gigi Dall'Igna glaube.

Ein Spanier für Suzuki?

Dass Suzuki auch auf Aleix Espargaro aufmerksam geworden sein dürfte, ist wenig verwunderlich. Seit Saisonbeginn zeigt der Spanier auf der Vorjahres-Yamaha nach Open-Reglement eine tolle Leistung nach der anderen. Vor allem auf eine schnelle Runde düpiert er mit der weicheren Reifenmischung der Open-Bikes regelmäßig nicht nur die Satelliten-Fahrer, sondern auch das eine oder andere Mal die Werksfahrer von Yamaha. Zuletzt zeigte Espargaro unter Erwartungsdruck aber auch die eine oder andere Schwäche und fabrizierte mehrere Stürze.

Wird de Puniets Geduld 2015 belohnt?, Foto: Suzuki
Wird de Puniets Geduld 2015 belohnt?, Foto: Suzuki

Berechtigte Hoffnungen auf einen Stammfahrer-Platz macht sich auch Randy de Puniet, der bereits im Vorjahr als Testfahrer bei Suzuki agierte und der diese Tätigkeit in diesem Jahr sogar hauptberuflich ausübt und dafür auf einen Rennfahrer-Job in dieser Saison verzichtete. Dass seine aktuelle Tätigkeit aber einen Werkvertrag für 2015 einbringt, ist aber keinesfalls in Stein gemeißelt.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Suzuki wird gut beraten sein, sich einen halbwegs prominenten Namen für das Comeback zu schnappen. Erfahrung - vor allem im Entwicklungsbereich - dürfte ein weiterer Punkt des Anforderungsprofils der Japaner sein. Andrea Dovizioso wird sich nach zwei Jahren bei Ducati aber wohl eher nicht auf ein weiteres Experiment mit ungewissem Ausgang einlassen. Vor allem, da der Italiener seine gute Zusammenarbeit mit Dall'Igna glaubwürdig verkauft und wohl 2015 auf eine Ernte der Früchte dieser Symbiose hofft. Ein Wechsel von Aleix Espargaro ist da schon wahrscheinlicher, denn aufgrund seiner Leistungen der letzten eineinhalb Jahre ist der Spanier überreif für einen Job als Werksfahrer.