Für das vierte Rennen der MotoGP-Saison 2014 in Jerez wagt Ducati-Star Cal Crutchlow nur knapp drei Wochen nach seinem Handbruch beim Rennen im texanischen Austin die Rückkehr auf seine Desmosedici GP14. Um den Heilprozess zu beschleunigen hatte sich der Engländer in den vergangenen Tagen einer intensiven Behandlung in einer Überdruck-Kammer unterzogen. Eine Garantie für einen Renneinsatz gibt es momentan noch nicht, jedoch will Crutchlow definitiv am Freitag in den Freien Trainings erste Fahrversuche machen.

"Meine Hand wird von Tag zu Tag besser, aber ich habe noch große Schmerzen und das Fahren wird an diesem Wochenende extreme schwierig", gesteht Crutchlow. Obwohl er der Meinung ist, dass der langsame und anspruchsvolle Kurs in Jerez ein eher ungeeigneter Ort ist, nach einer Verletzung seiner Art zurückzukehren, will er auf die Zähne beißen. "Ich werde am Freitag versuchen, zu fahren und das Beste herauszuholen. Dann werden wir sehen. Es fühlt sich auf alle Fälle richtig gut ab, wieder mit dem Team unterwegs zu sein."

Dovizioso mit Respekt, aber angriffslustig

Nachdem er im Vorjahr mit großem Rückstand lediglich als Achter die Ziellinie sah, gibt sich der aktuell beste Ducati-Pilot Andrea Dovizioso vor dem Rennen auf der spanischen Traditionsstrecke zurückhaltend. "Die Strecke in Jerez gehört definitiv nicht zu meinen Favoriten, vor allem auch nach letztem Jahr, als bei uns hier gar nichts lief", verrät der aktuell WM-Vierte. Nachdem ihm eine falsche Reifenwahl in Argentinien die Wiederholung seines Podestplatzes in Austin vermasselte, peilt der Italiener dennoch ein starkes Resultat in Jerez an. "Ich will die Enttäuschung des letzten Rennens so schnell wie möglich vergessen machen und werde alles geben, meine Position in der WM zu verteidigen."

Pirro als Wildcard am Start, Pramac mit Rückenwind

Nach seinem enttäuschenden Auftritt als Ersatzfahrer für Crutchlow in Argentinien hofft Ducati-Testpilot Michele Pirro in Jerez auf eine deutliche Steigerung. Auf der für ihn ungewohnten Rennmaschine des Briten verpasste er in Termas de Rio Hondo an einem insgesamt schwachen Wochenende gar die Punkteränge. "Argentinien war mein erstes Rennen dieses Jahr und leider ein extrem schwieriges dazu. Ich hatte nie ein richtiges Fahrgefühl auf der Maschine und hoffe, dass das in Jerez auf meinem vertrauten Test-Bike besser wird. Jedoch zählt Jerez absolut nicht zu meinen Lieblingsstrecken, trotz meines elften Ranges im Vorjahr."

Nach dem sensationellen Saisonstart für Andrea Iannone möchte Ducatis Satelliten-Team Pramac auch in Jerez weiter an die bisherigen Ergebnisse anknüpfen. Der sechste Platz in Argentinien verleiht dem aktuell WM-Fünften Iannone dabei großen Rückenwind. "Unsere bisherige Saison lief einfach optimal und auch in Jerez will ich weiter im vorderen Feld mitkämpfen. Wir haben auf verschiedenen Strecken gezeigt, dass wir gute Pace haben und konkurrenzfähig sind und wollen in Jerez nun nahtlos anknüpfen."

Andrea Iannone ist eine der Überraschungen der Saison, Foto: Milagro
Andrea Iannone ist eine der Überraschungen der Saison, Foto: Milagro

Auch Teamkollege Yonny Hernandez, der im Gegensatz zu Iannone auf einer 'reinen' Open-Maschine unterwegs ist, überzeugte mit bisher mit drei soliden Punkteplatzierungen in den bisherigen Rennen. Nachdem er in Termas de Rio Hondo bis kurz vor Schluss gar noch in den Top-10 lag, zeigt sich der Kolumbianer optimistisch, wieder ein starkes Resultat einfahren zu können. "Im letzten Jahr bin ich in Jerez zwar gestürzt, jedoch habe ich den Kurs nicht negativ in Erinnerung. Wir sind momentan gut in Form und wollen auf dieser Welle natürlich so lange wie möglich weiterschwimmen. Wir sind gerüstet für ein weiteres schwieriges Wochenende, gehen jedoch sehr optimistisch an die Aufgabe heran."