Neue Rennstrecken im Kalender der Motorrad-Weltmeisterschaft werden grundsätzlich kritisch beäugt. Zu oft wurden Piloten und Fans mit Kursen zwangsbeglückt, die entweder für Motorräder nicht geeignet oder generell nicht reizvoll sind. So gab es auch im Vorfeld des ersten Grand Prix von Argentinien einige Zweifel, ob das Autodromo Termas de Rio Hondo nun wirklich eine Bereicherung für die Weltmeisterschaft sei.

Doch schon nach den ersten Runden auf der 4806 Meter langen Strecke zeigten sich die Fahrer begeistert vom Kurs aus der Feder von Jarno Zaffelli. "Das Layout der Strecke ist wirklich toll. Es gibt einige sehr schnelle Kurven. Vor allem die Rechtskurven sind wirklich cool, weil man dort schön mit durchdrehendem Hinterrad sliden kann. Das macht definitiv eine Menge Spaß", meinte etwa Marc Marquez, der auf die High-Speed-Knicks Turn 4 und 12 anspielte.

Zustimmung erhielt der Weltmeister von seinen Landsmännern Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa, mit denen er sich am Sonntag auch das Podium teilte. Lorenzo geriet geradezu ins Schwärmen über diese neun Rechts- und fünf Linkskurven. "Der Kurs ist einfach wunderbar für uns Piloten. Mir persönlich macht es sehr viel Spaß, hier zu fahren", freute sich der Yamaha-Pilot. Für Dani Pedrosa vergeht eine Runde in Termas de Rio Hondo fast zu schnell: "Eine Runde fühlt sich nicht besonders lang an, macht aber dennoch sehr viel Spaß. Es gibt einige wirklich interessante Kurven auf diesem Kurs."

Nicht verwunderlich, dass eine Runde auf der argentinischen Strecke nur so verfliegt, gehört sie doch mit einer Durchgeschwindigkeit von exakt 173 Stundenkilometern neben Mugello, Assen und Phillip Island zu den schnellsten und flüssigsten Kursen im Kalender der Weltmeisterschaft

MotoGP-Party in der Kleinstadt

Mehr als 100.000 Menschen pilgerten an die Strecke, Foto: Honda
Mehr als 100.000 Menschen pilgerten an die Strecke, Foto: Honda

Beeindruckend war auch die Begeisterung der argentinischen Fans, die vor allem am Rennsonntag für eine tolle Kulisse an der entlegenen Strecke sorgten und ihre Stars geradezu abgöttisch verehren. Ein Empfang, der auch Marquez verblüfft: "Es war für mich eine große Überraschung, zu sehen, wie wichtig die MotoGP hier in Argentinien für die Fans ist. Sie verfolgen den Sport extrem genau und kennen alle Fahrer. Sie sind ein wirklich tolles Publikum und immer sehr begeistert und enthusiastisch unsere Show zu sehen. Die Fans machen richtig Stimmung, deshalb denke ich, dass es ein großartiges Land für unseren Sport ist."