Nach dem desaströsen Saisonbeginn mit einem Sturz in Katar und dem unglaublichen Frühstart in Austin hat Jorge Lorenzo in Argentinien wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Mit einem hervorragenden Start war er gleich zu Beginn in Führung gegangen und konnte diese auch bis zur 17 Runde behalten. Dann ging Marc Marquez am Ende der langen Gegengeraden an Lorenzo vorbei und ließ ihm fortan keine Chance mehr. Dieser war allerdings überrascht, dass ihn der Weltmeister nicht schon früher überholte.

"Ich hätte nicht erwartet, dass ich so viele Runden in Führung bleiben kann. Ich habe gedacht, dass Marc von Beginn an vorne wegfährt. In der ersten Runde habe ich einen kleinen Fehler gemacht, woraufhin mich Vale überholt hat. Ich konnte aber bald zurückschlagen", analysierte Lorenzo seine Startphase. Bis zur vorletzten Runde lag er dann auf Rang zwei, doch schließlich musste er auch noch Dani Pedrosa auf der zweiten Repsol-Honda ziehen lassen. Auf seiner M1 hatte Lorenzo nichts entgegenzusetzen, wie er selbst zugab: "Nachdem mich Marc überholt hat, habe ich einfach versucht zu pushen und den zweiten Platz abzusichern. Das war aber leider unmöglich."

Lorenzo erwartet weitere schwierige Rennen

Dieser dritte Platz war für Lorenzo dennoch von Bedeutung, um viele Kritiker nach den Patzern in Katar und Austin verstummen zu lassen: "Es waren zwei enttäuschende Rennen. Ich habe Fehler gemacht und manche Leute haben nicht mehr an mich geglaubt. Sie haben gesagt, ich sei nicht mehr derselbe, aber ich bin fokussiert geblieben, habe versucht viel zu trainieren und in dieser schwierigen Zeit stark zu bleiben." Völlig überwunden sieht er die Krise noch nicht, möchte aber im passenden Moment zurückschlagen. "Es ist im Moment nicht einfach für uns, weil wir einfach nicht in Bestform sind. Wir werden aber weiterhin kämpfen und bereit sein, wenn sich uns eine Chance bietet", gibt sich der Mallorquiner kämpferisch.

Auch Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli strich die enorme Wichtigkeit dieser Podiumsplatzierung für die Psyche des Vizeweltmeisters hervor: "Für Jorge war es sehr wichtig sein Selbstvertrauen wieder zu finden und das ist ihm hier gelungen. Wir haben hier einen Schritt nach vorne gemacht und können nun hoffentlich von Jerez an optimistischer in die Rennen gehen."