Kein anderer Fahrer drückte der abgelaufenen Saison so sehr den Stempel auf wie Marc Marquez. Neben seinen sechs Siegen und dem WM-Titel blieb vor allem sein zweiter Platz in Jerez in Erinnerung. Oder besser gesagt die Art und Weise, wie er diesen eroberte.

Rückblick: Jerez, letzte Runde, die beiden ex aequo WM-Führenden Marc Marquez und Jorge Lorenzo rittern um Rang zwei und damit den alleinigen ersten Rang in der Fahrer-Wertung. Lorenzo bremst die finale Kurve an, lässt dabei die Tür auf der Innenbahn ein wenig offen, Marquez sticht hinein, gibt Lorenzo einen seitlichen Check mit auf den Weg, schnappt sich Rang zwei und zockt den Weltmeister damit eiskalt ab. In einer Kurve in der schon oft Geschichte geschrieben wurde (man erinnere sich an Rossi vs. Gibernau), zeigte Marquez in seinem dritten MotoGP-Rennen erstmals so richtig seine Zähne und stellte seinen Killerinstinkt unter Beweis. Lorenzo war danach zwar etwas verstimmt und verweigerte etwa den Handschlag im Parc ferme, doch wenige Wochen später musste er einräumen, dass es ein hartes, aber regelkonformes Manöver des Super-Rookies war.

Noch einige weitere Male fuhr Marquez in direkten Duellen die Ellbogen aus, doch auch Lorenzo ging nach Jerez mit seinem jungen Landsmann und WM-Rivalen nicht mehr zimperlich zu Werke. Das Manöver in der letzten Runde des Spanien GPs war jedenfalls Marquez' Feuertaufe und DAS Manöver der Saison. Gerne würden wir 2014 noch mehr solcher Zweikämpfe sehen.