Pramac Racing startete die Saison zum ersten Mal mit Werksmaschinen, mit zwei Fahrern und zwei unterschiedlichen Hauptsponsoren. Am Ende waren zwar die Sponsoren noch da und mehr oder weniger auch die Motorräder - allerdings hatte sich die Fahrerpaarung leicht gewandelt. Andrea Iannone konnte seine Rookie-Saison durchaus als normal bezeichnen: Höhen und Tiefen, Stürze, Ausfälle, aber auch Erfolgsmomente. Sicherlich fuhr er nicht wie ein Marc Marquez und auch Bradley Smith hatte im hinteren Rookie-Duell leicht die Nase vorn, aber dennoch zeigte der Italiener - bis auf vereinzelte Ausfälle nach Stürzen - Konstanz.

Dabei muss man ebenso bedenken, dass sich Iannone mit der Ducati wohl eines der schwierigsten Motorräder im ganzen Feld herausgesucht hat, um die große Klasse zu lernen. Mit einem neunten Platz beim Auftakt starte er schon stark in die Saison. P10 in Texas deutete auf ein weiteres gutes Rookie-Ergebnis hin. Dennoch war Iannone nie zufrieden und wollte stets mehr. In Jerez wollte er etwas zu viel und verbuchte den ersten von insgesamt fünf Ausfällen. Dazu startete er nach einem heftigen Sturz auf dem Sachsenring nicht und musste verletzungsbedingt auch Laguna Seca auslassen - eine Schande, besonders da dieser beliebte Kurs nun aus dem Kalender gestrichen wird und Iannone keine Chance hatte, ein Mal dort zu fahren.

In den restlichen Rennen landete der 24-Jährige fast überall knapp hinter den Top-10. Saisonhöhepunkt war der australische Grand Prix, in dem Iannone mit Rang acht nicht nur sein bestes Ergebnis holte, sondern auch vor Werksfahrer Andrea Dovizioso im Ziel ankam. "Ich habe versucht, mich an die MotoGP zu gewöhnen. Der Umstieg von der Moto2 ist nicht leicht. Dazu war ich noch verletzt und hatte einige andere Probleme", resümierte der Gesamt-Zwölfte 2013 im Motorsport-Magazin.

Des einen Pech…

Das etwas andere Pramac-Kapitel schlug Ben Spies auf. Vom Amerikaner, der aus dem Yamaha-Werksteam kam, wurde vor der Saison viel erwartet. Am Ende die ernüchternde Bilanz: Spies beendete nur zwei Rennen 2013 und landete mit neun Punkten auf dem 21. Rang, um der MotoGP noch vor Saisonende zunächst den Rücken zuzukehren. Grund war eine erste Verletzung an der rechten Schulter im Oktober 2012. Obwohl er es zu Beginn des Jahres versuchte, wurde schnell klar, dass sich der 29-Jährige sich weiterer Rehabilitation unterziehen musste. Bei seinem geplanten Comeback in Indianapolis stürzte er erneut im Training und beendete so schon im August seine Saison frühzeitig.

In Indianapolis versuchte Ben Spies ein Comeback, das unglücklicherweise komplett in die Hose ging, Foto: Milagro
In Indianapolis versuchte Ben Spies ein Comeback, das unglücklicherweise komplett in die Hose ging, Foto: Milagro

"Ich hatte so große Hoffnungen, bei Ducati zu fahren und Ducati hat mich in diesem anstrengenden Jahr extrem unterstützt. Also bin ich natürlich höchst enttäuscht darüber, dass ich meine persönlichen Ziele und die Teamziele mit Ducati nicht erfüllen konnte", so Spies. Nach Operationen beider Schultern fühle er nicht fit genug, im nächsten Jahr in der MotoGP anzutreten. Der Vertrag mit Pramac über die Jahre 2013 und 2014 wurde aufgelöst.

Wie immer ist des einen Pech aber des anderen Glück und so bekam Michelle Pirro neben seinen Wildcard-Einsätzen für Ducati noch die Chance, in sieben weiteren Rennen anzutreten. Mit konstanten Top-14-Ergebnissen und einem achten Platz in Le Mans beeindruckte der Testfahrer und landete - obwohl er keine komplette Saison gefahren war - sogar in der Gesamtwertung nur einen Rang hinter Iannone, auf Platz 13.

Glück durch das Pech von Spies hatte auch Yonny Hernandez, der für die letzten fünf Rennen der Saison aus seiner CRT-Pflicht entlassen und zu Pramac geholt wurde. Dort verbuchte er in Sepang mit Platz zehn sein bestes Saisonergebnis, besiegelte zum Finale in Valencia zwar das Doppel-Aus für Pramac, empfahl sich aber bestens und ergatterte so einen festen Startplatz an der Seite von Iannone für die kommende Saison.