Geht es nach Pramac, so wird in Misano ein Trend fortgesetzt. Nicht weniger als vier Mal in Folge holte das italienische Rennteam mehr Punkte als Aspar - ihres Zeichens härtester Rivale im Kampf um Platz sieben in der Konstrukteurswertung. Besonders: Dank der fortwährenden Verletzung des Stammfahrers Ben Spies tritt Pramac auch beim Heimspiel mit einer rein italienischen Formation an. Neben Andrea Iannone wird, wie auch schon in den letzten beiden Rennen, Michele Pirro auf der Ducati Desmosedici GP13 Platz nehmen.

Iannone, der noch immer an den Folgen seines Unfalls am Sachsenring laboriert, geht nach einem rennfreien Wochenende deutlich gestärkt zum Heim-Grand Prix: "Ich habe die Pause dazu benutzt, intensiv mit meinem Physiotherapeut am Fitnesszustand meiner verletzten Schulter zu arbeiten", verrät er. "Ich fühle mich schon deutlich besser, kann einen größeren Widerstand aushalten und spüre viel weniger Schmerzen als noch beim vergangenen Rennen in Silverstone."

Nach zwei dritten Plätzen in der Moto2 in Misano 2010 und 2011 freut sich Iannone besonders auf den Grand Prix, und gibt sich zuversichtlich, ein gutes Resultat erzielen zu können. "Ich blicke dem Wochenende sehr positiv entgegen. Ich hoffe wir können erneut einen guten Job in der Box machen wie auch die letzten Rennen. Sollte ich Freitag beim ersten Freien Training schmerzfrei und problemlos mein Programm absolvieren können, sollte einem guten Ergebnis nichts im Weg stehen."

Teamkollege Michele Pirro, der trotz weniger absolvierter Rennen in der Fahrerwertung gar knapp vor Iannone liegt, tritt möglicherweise ein letztes Mal für Pramac an: "Aufgrund von Terminen mit dem Testteam werde ich für das Aragon-Wochenende und die Übersee-Rennen definitiv nicht zur Verfügung stehen", verrät Pirro, der den Grand Prix auf seiner Test-Ducati absolvieren wird. "Falls ich gebraucht werde, werde ich eventuell beim Saisonfinale in Valencia noch einmal für Pramac antreten."

Auf sein Heimrennen freut sich Pirro nicht zuletzt auch aufgrund des möglichen Abschieds besonders, kennt er die Strecke in Misano doch wie kaum eine zweite. "Ich habe so viele Testkilometer auf diesem Kurs abgespult, dass ich jede Nuance der Strecke auswendig kenne", erzählt Pirro. "Insgesamt haben wir hier sieben Tage à 250 Kilometer getestet. Zudem fahre ich auf meinem Testbike, was mir zusätzliche Sicherheit und ein besseres Gefühl gibt."

Trotz der positiven Umstände gibt sich Pirro für das Rennwochenende allerdings leicht zurückhaltend, nicht zuletzt aufgrund seines Sturzes im Warmup in Silverstone. "Glücklicherweise tut meine Schulter nach der Woche Pause nicht mehr weh. Ich habe viel mit dem Physio gearbeitet und werde definitiv antreten und alles geben. Ich hoffe sehr, meine Erfahrungen auf dieser Strecke bei meinem Abschied und vor meinen Fans in ein positives Ergebnis ummünzen zu können.