Titelverteidiger Jorge Lorenzo gilt als einer der großen Anwärter auf den MotoGP-Weltmeistertitel 2013. Der Spanier konnte bei den Wintertestfahrten, vor allem bei den Abschlusstests in Jerez, überzeugen. Seine beeindruckende Pace bei mehreren Rennsimulationen in Jerez rang der Konkurrenz Respekt ab. Lorenzo scheint es geschafft zu haben, seine unglaubliche Konstanz aus der Vorsaison über die Winterpause zu konservieren. 2012 fuhr der Mallorquiner in 18 Rennen sechs Siege ein, errang zehn zweite Plätze und sah nur zwei Mal nicht die Zielflagge.

Allerdings zeigten auch andere Piloten bei den Tests vielversprechende Leistungen. Vor allem die beiden Repsol-Honda-Piloten Dani Pedrosa und Marc Marquez waren regelmäßig unter den schnellsten Fahrern. Vor allem Rookie Marc Marquez überraschte sowohl Experten als auch die Konkurrenz, Lorenzo inbegriffen: "Marquez' Pace hat mich sehr überrascht." Neben dem letztjährigen Moto2-Champion sieht er noch weitere Gegner im Kampf um den Titel: "Es gibt in diesem Jahr so viele großartige Fahrer. Wie gesagt, Marc war sehr schnell bei den Tests. Aber auch Valentino ist nach seiner Rückkehr zu Yamaha wieder stark. Und auch Dani Pedrosa ist, wie schon Ende 2012, sehr gut unterwegs. Es wird ein wahnsinnig harter Kampf vom ersten Rennen an."

Dieses erste Rennen findet am 7. April in Katar statt. Der 25-Jährige sieht sich für den Saisonauftakt in einer guten Ausgangsposition: "Ich glaube, wir sind in einer guten Verfassung. Die Tests sind gut verlaufen und verglichen mit der Konkurrenz befinden wir uns in einer guten Position. Vor allem bei den Longruns in Jerez waren wir schnell, das hat uns einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben."

Auch Team-Manager Wilco Zeelenberg sieht Lorenzo für das Auftaktrennen am Losail International Circuit gut gewappnet: "Jorge hat sehr hart trainiert und ist körperlich in einer großartigen Verfassung." Team-Direktor Massimo Meregalli unterstreicht vor allem die Charakteristik der Strecke in Doha, die der M1 entgegenkommt: "Die Strecke mit ihren vielen schnellen Kurven und der langen Start-Ziel-Geraden ist perfekt auf unser Motorrad zugeschnitten. Nur die letzte Kurve ist sehr langsam, da werden wir etwas Zeit verlieren."

Die große Unbekannte im Yamaha-Team ist Valentino Rossi. Der siebenfache Weltmeister der Königsklasse kehrte nach zwei enttäuschenden Jahren bei Ducati zu Yamaha zurück und will es seinen deutlich jüngeren Konkurrenten noch einmal beweisen. Trotz beachtlicher Leistungen bei den Wintertests ist dem Italiener klar, dass es sehr schwer für ihn wird, in dieser Saison ganz oben zu stehen. Dementsprechend bescheiden gibt er sich vor dem Saisonauftakt: "Es wird in Katar schwierig für mich. Mit einem Podiumsplatz wäre ich zufrieden. Aber es werden Strecken kommen, auf denen ich konkurrenzfähiger bin. Doch das wichtigste ist, dass ich mich auf der M1 sehr wohl fühle."

Teamdirektor Meregalli sieht bei Rossi noch Luft nach oben: "Valentino hat sich von Test zu Test verbessert. Es ist ganz normal, dass er etwas länger dafür gebraucht hat, schließlich ist er zwei Jahre lang ein anderes Motorrad gefahren. In Jerez hat er aber definitiv gezeigt, dass er es immer noch drauf hat."