Sehr anders, aber viel unterhaltsamer, so lautet das erste Kurzfazit von Andrea Iannone, nachdem er seine ersten Tests als MotoGP-Fahrer für Ducati hinter sich gebracht hat. Der Italiener scheint zusätzlich noch eine kleine Persönlichkeitswandlung durchgemacht zu haben, da zumindest beim Testen von "Crazy Joe", wie er sich auch nennt, nichts zu merken war. Er ging es ruhig an und arbeitete sich pragmatisch an die neue Herausforderung heran, schließlich ist der Schritt von Moto2 zu MotoGP ein großer. Angst spielte für ihn dabei aber keine Rolle, er war eher aufgeregt.

"Bislang fühle ich mich gut. Ich hatte Spaß bei den Tests in Jerez und begann zu verstehen, wie diese Maschine funktioniert. Man muss lernen, wie Dinge wie die Elektronik und die Karbonbremsen am besten funktionieren... im Prinzip ging es um alles, das anders ist als in der Moto2", sagte er GPOne. Anders gestaltet sich auch eine Rennstrecke, wenn man sie mit einem MotoGP-Motorrad befährt. Das war Iannone besonders aufgefallen. "Alle Referenzpunkte sind anders - aber es macht auch viel mehr Spaß."

Zwei völlig verschiedene Welten

Er rechnete damit, sich noch sehr stark entwickeln zu können, wobei er das auch seinem Pramac Team zutraute. "Die MotoGP und die Moto2 sind völlig verschiedene Welten. Ich kann nicht sagen, ob es schwer oder leicht ist, denn im Moment ist alles noch sehr neu für mich. Ich erwarte aber sicher nicht, dass es einfacher wird." Seine Rundenzeiten ließen darauf hindeuten, dass er sich schon einigermaßen gut zurechtfindet. Wäre er am GP-Wochenende so schnell gefahren wie bei den Tests in Jerez, hätte er sich als Vierter oder Fünfter qualifiziert - das Jerez-Wochenende war allerdings zu Beginn der Saison, seitdem haben die Maschinen einen ziemlichen Sprung gemacht.

Eine große Sorge, die Iannone vor seinen Tests hatte, bestätigte sich nicht. "Ich erwartete mehr Probleme beim Warm-Up der Bridgestones, doch sie bauen durchaus Temperatur auf und ich konnte von Beginn an pushen. Das ist sehr positiv, denn das war für viele Fahrer ein großes Problem", sagte er. Die fast größte Herausforderung muss er in den kommenden Wochen meistern. Bislang ist Iannone noch kein großer Könner wenn es um die englische Sprache geht, das soll sich ändern. "Ich muss für Wrooom im Januar bereit sein."