Als ehemaliger MotoGP- und nunmehriger Superbike-Pilot kennt Carlos Checa beide Weltmeisterschaften sehr gut und ihm gefällt es nicht, in welche Richtung sich die MotoGP gerade entwickelt. Vor allem die CRT-Maschinen, die für manche einfach nur aufgebohrte Superbike-Motorräder sind - vor allem wenn man Aprilia betrachtet -, hält er für keine gute Idee. "Ich denke, früher oder später müssen sie (MotoGP und Superbike) sich hinsetzen und reden. Sie laufen Gefahr, beiden Weltmeisterschaften zu schaden", sagte er.

Aus seiner Sicht ist vor allem die Prototypen-Klasse momentan in keinem besonders guten Zustand. "Sie ist das Opfer eines Machtkampfes zwischen Dorna und den Herstellern, vor allem Honda. Es ist eindeutig, dass die MotoGP momentan Probleme hat. Eine echte Weltmeisterschaft braucht die Beteiligung der Hersteller und das fehlt momentan ein wenig", meinte der Superbike-Weltmeister. Auf den Parkplätzen der Zweiradwelt sehe man alle Hersteller vertreten, in der MotoGP sei das nicht so. "Auch die Moto2 hat so ein Problem: Man kann auf WM-Niveau keine Serie mit einem Einheitsmotor haben."

Anders als in der Superbike-WM hat Ducati in der MotoGP ebenfalls Schwierigkeiten. Bislang war die GP12 noch nicht auf dem Niveau von Honda und Yamaha. Checa hatte selbst mit der neuen Maschine getestet und hielt sie eigentlich für einen guten Ausgangspunkt. "Ich weiß nicht, wie viel Zeit es brauchen wird, um damit Ergebnisse zu holen. Das Projekt sieht aber gut aus", erklärte der Spanier.