MotoE-Pilot Lukas Tulovic geht im deutschen Motorradsport bislang unbekannte Wege. Er absolvierte die Eignungsprüfung der Polizei, erzielte dabei ein sehr gutes Ergebnis und erhielt die Zusage zur Ausbildung als Polizist. Allerdings wäre dieser Ausbildungsgang nicht mit seinen sportlichen Ambitionen zu vereinbaren gewesen. Tulovic hätte den Motorradrennsport zur Seite legen müssen.

Der einzige Weg um Beruf und Sport parallel ausüben zu können ist das Sportförderprogramm, welches den Athleten mehr Zeit für ihre sportlichen Aktivitäten ermöglicht. Diese Förderung setzt aber eine olympische Disziplin voraus und die verantwortlichen Verbände kümmerten sich in der Vergangenheit nicht um diesen Status. Tulovic hat das nun in Eigenregie und mit seinem Heimatsortsclub und dem dazugehörigen Verband umgesetzt.

In der Vergangenheit ist das keinem deutschen Motorradrennfahrer gelungen, Tulovic hat es geschafft. Somit steht fest, dass er neben seiner großen Leidenschaft auch eine solide Ausbildung erhält. Durch seine Erfahrung im Rennsport soll der MotoE-Pilot als Bindeglied zwischen jungen Motorradfahrern und der Polizei eingesetzt werden, etwa im Bereich der Unfallprävention.

"Ich bin überglücklich, dass es tatsächlich klappt und ich bei der Polizei Hessen in der Sportfördergruppe anfangen darf!", sagt Tulovic selbst. "Zusammen mit meinem Management haben wir wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt um das möglich zu machen. Im März habe ich das Eignungsauswahlverfahren in Wiesbaden erfolgreich abgeschlossen und mich noch um alle notwendigen Unterlagen gekümmert. Danach hieß es warten und hoffen. Da es normalerweise nur zehn Plätze für diese Sportfördergruppe pro Jahr gibt, war es nicht garantiert, dass ich dort hinein komme. Deren Fokus liegt nämlich auf Olympischen Sportarten. Schlussendlich bin ich einfach nur überglücklich dies ermöglicht zu bekommen und kann es kaum noch abwarten ab September in Wiesbaden anzutreten! Für mich ist das eine riesige Chance, neben meiner Karriere als Motorradrennfahrer festen Fuß zu fassen. Denn in Zukunft werde ich somit einen abgesicherten und abwechslungsreichen Beruf als Polizeibeamter ausüben können."

Tulovic dankt den involvierten Personen: "Ein riesiger Dank gilt Herrn Bernd Brückmann, der sich unvorstellbar für mich eingesetzt hat. Mein Manager Peter Bales hat alles in die Wege geleitet. Ohne ihn wäre es erst gar nicht dazu gekommen! Jörg Amann war sofort zur Stelle, als wichtige Unterlagen zur Bestätigung meiner Leistung erforderlich waren. Rick Lowag hat die Türe zur Polizei geöffnet. Herr Frank Ebert, Koordinator der Sportfördergruppe, hat sich auch für mich eingesetzt. Herr Udo Münch, der Landespolizeipräsident, hat erstmalig grünes Licht für zwölf anstatt der üblichen zehn Plätze in der Sportfördergruppe der Polizei Hessen gegeben."