Erneute Horror-Nachrichten aus dem MotoE-Fahrerlager! Nachdem bereits der Saisonstart der neuen Rennserie aufgrund eines großen Brandes im Fahrerlager verschoben werden musste, hat es am Freitag in Spielberg einen erneuten Zwischenfall mit einem MotoE-Bike gegeben.

Es handelte es sich um die Energica-Maschine von Niki Tuuli. Das Motorrad wurde geladen. Wie Motorsport-Magazin.com erfuhr, tauchte plötzlich eine Fehlermeldung auf, kurz darauf explodierte die Maschine. Die Spezial-Einsatztruppe der spanischen Feuerwehr war sofort im Einsatz. Die Flammen wurden mittels einer großen Plane zunächst eingedämmt, anschließend wurde das Bike auf einen Containeranhänger geladen und aus dem Paddock gebracht, wo der weitere Löschvorgang stattfindet. Verletzt wurde bei dem Brand niemand.

Serienchef Nicolas Goubert berief sofort ein Meeting mit allen Teams ein. Um 16:40 Uhr, über eine Stunde nach der Explosion, veröffentlichte die MotoGP ein erstes kurzes Statement auf Twitter: "Aktuell läuft eine Untersuchung, um den Grund für das Feuer herauszufinden. Das Motorrad von Niki Tuuli war in den Zwischenfall, der während dem Ladeprozess passiert, verwickelt. Das Feuer wurde sofort gelöscht und die gesamte Aktion lief sicher ab. Der MotoE-Zeitplan wird wie geplant abgewickelt."

Um 16:50 Uhr startete somit planmäßig das FP2 der MotoE auf dem Red Bull Ring. Niki Tuuli war mit einer der Ersatzmaschinen, die stets bereitgehalten werden, unterwegs. Auch sonst scheint das erneute Paddock-Feuer keine großen Auswirkungen auf die Zukunft der MotoE zu haben. In einer Pressekonferenz mit den MotoE-Teamchef Herve Poncharal, Aki Ajo, Johan Stigefelt und Joan Olive am Freitagabend stellten alle vier Bosse der neuen Serie ein gutes Zeugnis aus - mit etwas Luft nach oben.

Teamchefs fordern Geduld für MotoE

Auch von Motorsport-Magazin.com auf das erneute Feuer und mögliche Gefahren für Fahrer und Crews angesprochen, konnten sich die Teamchefs nicht zu einer klaren Antwort durchringen. "Ich denke, dass die Verantwortlichen das Maximum tun", sagte Aki Ajo. Die Maschine seines Teams war es, die am Freitag in Flammen aufging. "Die Serie ist aber natürlich neu für uns alle und wir müssen dazulernen, um alles unter Kontrolle zu haben."

Johan Stigefelt sah im Spielberg-Brand eine wertvolle Erfahrung für die MotoE: "Ich glaube, wir haben aus dem Jerez-Feuer schon unsere Lehren gezogen. Die Bikes werden jetzt außerhalb der Box geladen. Wir wissen noch nicht genau, was passiert ist, aber der heutige Zwischenfall muss uns wieder eine Lehre sein. Wir müssen auch daraus lernen."

Das Feuer in Jerez zerstörte das gesamte E-Paddock und alle Motorräder, Foto: Sky Sport Italia/Twitter
Das Feuer in Jerez zerstörte das gesamte E-Paddock und alle Motorräder, Foto: Sky Sport Italia/Twitter

Und auch Herve Poncharal nahm die Verantwortlichen in Schutz. "Ich bin viele, viele Jahre in diesem Paddock und kann sagen, dass bei der Dorna Sicherheit immer an erster Stelle steht", so der Tech-3-Boss. "Sie haben das in allen Bereichen so verfolgt und ich vertraue darauf, dass sie das auch in der MotoE machen werden. Es wird bereits jetzt viel unternommen. Leute aus der Formel E arbeiten mit unseren Crews zusammen, wir erhalten fast jeden Tag mehr Informationen und die Abläufe ändern sich ständig. Ich will nicht sagen, dass alles unter Kontrolle ist, denn das ist es im Rennsport nie. Rennsport wird immer gefährlich sein, aber man muss bestmöglich aufpassen, dass nichts passiert."