Der Saisonauftakt auf dem Losail International Circuit wird in diesem Jahr für alle Beteiligten sehr eigenartig sein. Nicht nur müssen die Fans auf das Rennen der Königsklasse verzichten, sondern die Moto2- und Moto3-Piloten, die ungeachtet dessen in Katar an den Start gehen, müssen auch noch vor leeren Tribünen Gas geben. Das alles ändert aber daran nichts, dass Dirk Geiger sein Debütrennen mit dem PrüstlGP-Team in der kleinsten WM-Kategorie kaum erwarten kann.

Der deutsche Pilot war bereits im vergangenen Jahr beim Deutschland GP auf dem Sachsenring als Wildcard-Pilot unterwegs gewesen. Die ersten Rennen der Moto3-Saison 2020 bestreitet der 17-Jährige nun als Pilot des PrüstlGP-Teams. Da deren eigentlicher Stammpilot Barry Baltus erst beim Spanien GP das vorgeschriebene Mindestalter von 15 Jahren erreichen wird, springt Geiger nun für die ersten drei Rennwochenenden ein. Danach führt Geigers Weg in die Moto3-Junior-WM, ebenfalls mit dem PrüstlGP-Team.

Daran ist jetzt aber im Moment noch nicht zu denken, denn für Geiger stehen nun erst einmal drei Rennen auf der großen WM-Bühne an. Und diese, allen voran den Auftakt in Katar, kann der Mannheimer kaum erwarten: "Allmählich kommt Nervosität auf. Gleichzeitig freue ich mich aber riesig auf das erste Rennwochenende mit dem Prüstel-Team in der Weltmeisterschaft", wird Geiger in einer Pressemitteilung seines Teams zitiert.

Zwar feiert Geiger am Sonntag sein Renndebüt auf der Strecke in Katar, bei den Testfahrten war der deutsche Pilot allerdings schon auf dem Losail International Circuit unterwegs - und das nach einigen Startschwierigkeiten sogar ziemlich erfolgreich, wie er selbst sagt: "Unser letzter Test am vergangenen Wochenende verlief sehr ermutigend. Allerdings begann es eher mühsam, da ich anfänglich Schwierigkeiten mit der Strecke hatte. Der Losail Circuit ist nicht einfach kennenzulernen. Aber es wurde jeden Tag besser. Letztendlich hat auch eine Umstellung meiner Fahrweise viel geholfen und am Sonntag konnte ich all das Gelernte der beiden Vortage super umsetzen. Ich konnte mich um 1,5 Sekunden steigern. Das war wirklich sehr positiv. Also bin ich mit meiner Lernkurve zufrieden. Ich denke, dass wir nun für den Grand Prix of Qatar gut vorbereitet sind."

Trotz dieses großen Fortschritts hat sich Geiger kein konkretes Ziel für sein erstes Moto3-Rennen in Katar gesetzt. "Ich gehe trotzdem ohne Erwartungen in dieses Wochenende. Ich lasse es einfach auf mich zukommen und dann werden wir sehen, wohin die Reise geht", so der Mannheimer. Dass er trotzdem in jeder Session sein Bestes geben wird, steht außer Frage.

Für den Moment freut sich der Deutsche nun erst einmal über die Chance, erneut in der Weltmeistschaft an den Start gehen zu können und auf das besondere Highlight, das Katar den Piloten bietet: "Natürlich werde ich in jeder Session versuchen mein Bestes zu geben. Auf jeden Fall bin ich schon mega gespannt und auch ein bisschen aufgeregt. Es wird bestimmt ein einmaliges Erlebnis, wenn wir am Freitagnachmittag zum ersten Mal bei Einbruch Dämmerung auf die Strecke gehen werden", so Geiger.