Für Danny Kent geht es immer weiter abwärts. Der ehemalige Moto3-Weltmeister wurde jetzt in seinem Heimatland England zu einer Haftstrafe von vier Monaten auf Bewährung verurteilt. Kent trug bei einem Handgemenge in der Öffentlichkeit ein Messer bei sich.

Das berichtete die britische 'BBC'. Demnach gab Kent vor Gericht zu, bei einer Auseinandersetzung am 7. März 2019 auf einem Parkplatz in der Kleinstadt Tetbury mit einem 63-jährigen Mann ein Küchenmesser bei sich getragen zu haben.

Kent wurde zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt, die jedoch um zwölf Monate ausgesetzt ist. Außerdem muss er 115 Pfund (circa 125 Euro) Opferzuschlag zahlen sowie die Verfahrenskosten von 85 Pfund (circa 92 Euro) tragen.

Das 63-jährige Opfer war zum Tatzeitpunkt auf einem Parkplatz mit seinem Hund unterwegs, als er in einem Häuserblock laute Stimmen hörte und zwei Männer an ihm vorbei liefen. Kents Bruder konfrontierte den älteren Mann, dies endete in einem Handgemenge. Der 63-jährige konnte Kents Bruder überwältigen und zu Boden drücken. Kent kam daraufhin seinem Bruder zur Hilfe und schubste das Opfer von ihm weg, da er dachte, es würde sich um einen Überfall handeln. Zu diesem Zeitpunkt sah der 63-jährige das Messer auf dem Boden liegen, dass Kent bei sich getragen und während der Auseinandersetzung verloren hatte. Anschließend löste sich die Situation auf, der 63-jährige nahm das Messer jedoch an sich, ging nach Hause und verständigte die Polizei.

Kents Anwalt bestätigte in der Verhandlung, dass Kent das knapp 15 Zentimeter lange Messer bei sich getragen, aber nicht benutzt habe. Der ehemalige Moto3-Weltmeister und sein Bruder waren zum Tatzeitpunkt unterwegs, um Schulden einzutreiben. "Ja, er hatte das Messer in seiner Tasche, aber es war nicht für ungebührliche Zwecke gedacht", wird Howard Odgen von der 'BBC' zitiert. Stattdessen trage Kent das Messer bei sich, um im Rahmen seiner Arbeit Boxen zu öffnen.

Kent entschuldigte sich im Rahmen der Verhandlungen, wurde aber dennoch schuldig gesprochen. Als direkte Folge dieses Zwischenfalls kündigte das MV Agusta-Team seinen Vertrag mit Kent, der in der britischen Superbike-Meisterschaft für den italienischen Hersteller an den Start ging. Ersetzt wird er nun von Gino Rea.

Von 2010 bis 2018 war Kent in der Motorrad-Weltmeisterschaft unterwegs gewesen. Nachdem er 2015 in der Moto3 als erster britischer Pilot seit Barry Sheene 1977 einen Weltmeister-Titel einfuhr, ging es mit seiner Karriere zusehends abwärts. In den folgenden Jahren wechselte Kent häufig Teams. 2018 ging er für Speed Up Racing in der Moto2 an der Start, wurde jedoch aufgrund mangelnder Ergebnisse vorzeitig entlassen. In dieser Saison wagte er den Neustart in der britischen Superbike-Meisterschaft, bevor der Zwischenfall ihm seinen Platz im Team von MV Agusta kostete.