Die deutschen MotoGP-Fans durften am Sachsenring einen neuen heimischen Fahrer begrüßen: Dirk Geiger. Der 17-Jährige trat per Wildcard für das Kiefer Racing Team in der Moto3 an und sorgte vor allem mit der Lackierung seiner KTM für Aufsehen, die an Ralf Waldmanns legendäres Design angelehnt war.

An die Erfolge seines Idols konnte er freilich nicht anschließen, fährt Geiger normalerweise doch im European Talent Cup (ETC) und damit in etwa zwei Ligen unter der Moto3-WM. Geiger wurde Vorletzter und büßte 1:17 Minuten auf die Siegerzeit ein. Dennoch zeigte sich der 17-Jährige mit seiner Leistung zufrieden.

"Zu Beginn konnte ich an zwei Fahrern dranbleiben, doch dann habe ich Runde für Runde verloren. Konstante Rundenzeiten haben dann aber gut funktioniert", so Geiger, der zum ersten Mal eine KTM Moto3 im Rennen bewegte, da er im ETC eine Honda fährt. "Am Ende ist mit leider die Kraft ausgegangen, weil ich mein Krafttraining zurückgeschraubt habe, da ich das bei der Honda nicht so brauche und Gewicht verlieren wollte."

"Das Niveau in der WM ist riesig"

Die erste Rennerfahrung in der Weltmeisterschaft war dennoch Gold wert. "Das Niveau in der WM ist einfach riesig und man sieht, dass man immer noch einen Schritt weiter gehen und mehr leisten muss", lautete Geigers Fazit. Abseits der Rennstrecke durfte Geiger das Bad in der Menge genießen, gab Autogrammstunden, stand beim Pit Walk Rede und Antwort und pflegte Kontakt mit Sponsoren und Fans.

Ein weiterer Wildcard-Einsatz ist vorerst nicht geplant. Auch der WM-Einstieg wird noch auf sich warten lassen, wie Teamchef Jochen Kiefer im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com ausführte: "Wir wollen mit Dirk noch ein Jahr in Spanien machen - wahrscheinlich in der Junioren-WM." Auf die Beantragung eines Startplatzes für die Moto3-WM 2019 will das Kiefer Racing Team verzichten.

Eines Tages will Dirk Geiger aber auf jeden Fall in der Motorrad-WM Fuß fassen: "Dafür gebe ich alles", versicherte der 17-Jährige nach seinem Sachsenring-Abenteuer.