Nach dem Moto3-Rennen in Jerez herrschte im gesamten Paddock und dem Parc ferme Gänsehautstimmung. Der Grund? Die SIC58 Squadra Corse hatte soeben ihren ersten Sieg geholt und dank Niccolo Antonelli und Tatsuki Suzuki sogar einen Doppelerfolg eingefahren. Bei der Siegerehrung begleitete Teameigentümer Paolo Simoncelli seine beiden Schützlinge auf das Podest.

Somit ging auch ein Versprechen in Erfüllung, das Suzuki dem verstorbenen Marco Simoncelli vor eineinhalb Jahren hab. Am 23. Oktober 2017 - dem 6. Todestag von Marco - twitterte der Japaner: "Lieber Marco Simoncelli, eines Tages werde ich gemeinsam mit deinem Vater auf das Podest steigen, also bitte schau uns dabei vom Himmel aus zu..." Das ist nun am Sonntag tatsächlich geschehen: Ausgerechnet in Jerez, wo Marco Simoncelli am 2. Mai 2004 im 125cc-Rennen seinen ersten Sieg in der Motorrad-Weltmeisterschaft holte.

Paolo Simoncelli widmet Marco den Sieg

"Nach 15 Jahren ist es wieder geschehen. Das ist verrückt und ich glaube, dass uns Marco vielleicht von da oben geholfen hat", sagte Paolo Simoncelli nach dem Rennen gegenüber italienischen Medien, der hinzufügte: "Ich widme diesen Sieg ihm."

Paolo Simoncelli startete seine SIC58 Squadra Corse im Jahr 2014 in der italienischen Nachwuchs-Meisterschaft. 2017 erfolgte der Einstieg in die Moto3, wo man bis zum Sonntag eher zu den Hinterbänklern zählte und vor Jerez noch keinen Podestplatz zu Buche stehen hatte. 2019 sieht aber vielversprechend aus: VR46 Academy Rider Niccolo Antonelli fand wieder zu alter Stärke und liegt nach zuletzt drei Top-5-Ergebnissen in Folge auf Platz zwei der WM-Wertung. In der Team-WM liegt die SIC58 Squadra Corse nach dem Doppelsieg sogar in Führung.