Philipp Öttl musste in Assen einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Er kam nicht über Rang 18 hinaus und blieb somit zum dritten Mal in Folge ohne WM-Punkte. "Im Moment ist nicht mehr drin, da kann ich mich anstrengen wie ich will", resignierte Öttl nach dem Rennen.

"Ich bin schnell, bringe es im Qualifying und im Rennen aber nicht mehr auf die Reihe", ärgerte er sich. Schon am Samstag hatte es nur zu Platz 18 gereicht, dank Rückversetzungen von vier Gegnern wurde daraus immerhin Startplatz 14.

Doch im Rennen verlor Öttl früh den Anschluss an die Führungsgruppe. "Ich bin am Anfang gar nicht so schlecht gefahren, bin dann aber beim Überholen von Bulega und Loi in der ersten Kurve zu weit nach außen gegangen und habe damit den Anschluss verloren. Da war sofort eine Lücke da."

Späte Zeitstrafe bereits egal

Danach war das Rennen im Grunde gelaufen, auch wenn Öttl sich bis zum Schluss in der Kampfgruppe um die letzten Punkteränge hielt. Eine Zeitstrafe (Track Limits) machte es ihm noch schwerer, obwohl es auch ohne die Bestrafung nicht mehr zu einem Rang in den Top-15 gereicht hätte. Es fehlten letztlich zwei Sekunden und damit zwei Zehntel mehr als die Höhe der Strafe betrug.

"Wenn du um die Goldene Ananas fährst, interessiert das sowieso keinen", analysierte Öttl, der schon gar nicht mehr weiß, wo er nach vier schlechten Rennen in Folge ansetzen soll. "Ich kann an nichts arbeiten, weil es nichts bringt. Ich kann nur so weitermachen wie bisher. Wenn es dann klappt - gut. Wenn nicht, dann eben nicht."

Peter Öttl analysiert

Teamchef und Vater Peter Öttl analysierte nach dem Rennen die aktuell vertrackte Situation des Sohnes: "Ich denke, dass sich Philipp seit dem Sieg in Jerez verpflichtet fühlt, immer auf das Podium zu fahren. Aber das ist nicht machbar und manchmal geht eben nicht mehr als ein fünfter oder achter Platz. Wenn man nur an Siege denkt, dann macht man nicht mehr das Beste draus, wenn es in der ersten Runde nicht funktioniert."

"Die Schnelligkeit ist grundsätzlich da. Aber er verausgabt sich dann so und steigert sich dermaßen rein, dass gegen Ende die Kräfte ein wenig nachlassen", so Peter Öttl. Seit seinem Sieg in Jerez holte Philipp nur einen einzigen Punkt. In der WM-Wertung ist er vor dem Moto3-Rennen am Sachsenring somit nur noch auf dem 13. Platz zu finden.