Philipp Öttl gelingt in Spielberg ein sensationelles Podium! Er muss nur WM-Leader Mir davonziehen lassen, setzt sich aber taktisch klug in der Verfolgergruppe durch.

Die Schlüsselszene

Schon in der sechsten Runde übernimmt Mir die Führung und zieht sofort die Pace an. Öttl kann kurz mithalten, muss nach einem Fehler aber abreißen lassen und fährt dann den zweiten Platz nach Hause.

Der Rennfilm

Der Start: Von der Pole geht Rodrigo ins Rennen und schnappt sich auch gleich den Holeshot vor seinem Teamkollegen Guevara. Dahinter reiht sich McPhee ein. Öttl fällt bis auf elf zurück, Fenati versemmelt seinen Start total.

1. Runde: Nach wenigen Kurven übernimmt McPhee die Führung. Bendneyder geht aus dem Windschatten vorbei. Öttl bleibt an der Führungsgruppe.

2. Runde: Bendsneyder führt vor Bastianini und McPhee, absetzen kann sich aber niemand. Öttl fährt auf acht vor, Kofler fällt auf den letzten Platz zurück.

3. Runde: Bendsneyder versucht sich abzusetzen und reißt eine kleine Lücke zu Bastianini auf. Dahinter liegt eine Achtergruppe dicht zusammen. Martinez-Abrigo stürzt in Turn 4, Dalla Porta in der Zielkurve.

4. Runde: Bendsneyder hat fast eine halbe Sekunde Vorsprung auf die Verfolger, die sich hinter ihm mit Überholmanövern gegenseitig behindern.

5. Runde: Martin reitet eine Attacke und zieht die Verfolgergruppe wieder an Bendsneyders KTM heran, attackiert sofort und geht in Führung. Fenati kann sich nach seinem Katastrophen-Start nicht vorkämpfen und ist Fünfzehnter.

6. Runde: Martin kann auf der Geraden die Führung nicht behaupten, Mir geht zum ersten Mal ganz nach vorn. Öttl ist als Sechster mit in der Führungsgruppe.

7. Runde: Mir versucht sich an der Spitze abzusetzen, hat aber ohne Windschatten auf der Geraden keine Chance. An der Spitze setzt sich eine Sechsergruppe ab.

8. Runde: Martin verbremst sich in Kurve zwei, Öttl kann eine Kollision gerade noch vermeiden und geht dann an ihm vorbei auf Platz vier.

9. Runde: Öttl kämpft sich in der Spitzengruppe bis auf Platz zwei vor, durch die Manöver kann Mir aber eine halbe Sekunde Vorsprung herausfahren.

10. Runde: Öttl zieht die Verfolger wieder an Mir heran und beginnt ihn zu attackieren.

11. Runde: Mir und Öttl reißen eine kleine Lücke auf, Martin als Dritter hat seine liebe Not, den Anschluss zu halten. Öttl verbremst sich und verliert eine halbe Sekunde auf Mir, Martin zieht an ihm vorbei.

12. Runde: Öttl verbremst sich am Ende von Start-Ziel und fällt bis auf Sieben zurück. Mir hat jetzt einen deutlichen Vorsprung von über einer halben Sekunde. Kofler konnte Pulkinnen überholen und ist jetzt Vorletzter.

13. Runde: Strafe von der Rennleitung: Loi muss sich eine Position zurückfallen lassen, er führt derzeit als Achter eine Gruppe an. Martin setzt sich in der Kampfgruppe um Rang zwei zurück und gibt seinen Kontrahenten Handzeichen, ihn in Ruhe die Lücke zu Mir schließen zu lassen, die Konkurrenz spielt da aber nicht mit und attackiert ihn weiter. Mir setzt sich so immer weiter ab.

14. Runde: Mir zieht immer weiter davon, unauffällig durchs Feld arbeitet sich Rookie Masia und ist jetzt an der Verfolgergruppe dran.

15. Runde: Masia setzt sich im Kampf um Platz zwei erst einmal gegen Martin durch und macht sich auf die Jagd nach Mir. Der aber hat jetzt zwei Sekunden Vorsprung. Antonelli wird in Turn 4 von Suzuki torpediert, beide sind aus dem Rennen.

16. Runde: Kollision! McPhee und Bendsneyder krachen in Kurve eins ineinander, für beide ist das Rennen beendet, sie bleiben aber unverletzt. Masia gibt auf Start-Ziel der Konkurrenz Handzeichen, ihn die Lücke auf Mir schließen zu lassen, das interessiert diese aber herzlich wenig.

17. Runde: Migno versucht sich nun auch einmal als erster Verfolger, während Mir an der Spitzengruppe seelenruhig seinen Vorsprung auf 2,5 Sekunden ausbaut. Öttl hält sich als Fünfter aus den wildesten Scharmützeln heraus.

18. Runde: Migno stürzt in Kurve eins, nimmt sein Rennen aber wieder auf. In der Verfolgergruppe sind jetzt noch dreizehn Fahrer, die sich wild beharken.

19. Runde: Öttl geht in der Verfolgergruppe wieder nach vorne und versucht, sich abzusetzen. Mir hat jetzt 4,5 Sekunden Vorsprung.

20. Runde: Öttl kann sich auf Platz zwei behaupten. Er erkämpft sich genug Vorsprung, dass es für die Konkurrenten aus dem Windschatten nicht reicht, um ihn zu überholen. Fenati hat sich an die Kampfgruppe herangefahren und ackert sich nun durchs Feld.

21. Runde: Masia bremst sich in Turn 2 an Öttl vorbei, muss dann aber weit gehen, sodass der Bayer wieder durchschlüpfen kann.

22. Runde: Öttl nimmt einen winzigen Vorsprung in die vorletzte Runde mit. Mir ist an der Spitze mehr als 4 Sekunden voraus und dreht kontrolliert seine Runden. Hinter Öttl werden die Verfolger immer aggressiver. Atiratphuvapat stürzt und muss sein Rennen beenden.

23. Runde: Öttl geht als Zweiter in die letzte Runde und hat eine minimale Lücke auf Martin und Loi hinter sich. Öttl fährt keine Kampflinie, sondern versucht, die Pace hoch zu halten. Im letzten Sektor drängt sich Martin wüst an Loi vorbei, sodass Öttls Lücke hält!

Zielflagge: Mir gewinnt vor Öttl und Martin! Damit holt Öttl sein zweites Moto3-Podium nach Indianapolis 2015. Mir baut seinen WM-Vorsprung aus. Martin schnappt sich Platz drei gegen Loi, dahinter reihen sich Canet, Di Giannantonio, Rodrigo, Norrodin, Masia und Bastianini in den Top Ten ein. Ebenfalls in die Punkte geht es für: Bulega, Ramirez, Fenati, Guevara und Toba. Kofler kommt am Ende als 23. Ins Ziel und lässt Pulkkinen hinter sich.

Die Lehren aus dem Rennen

Was für ein sensationelles Rennen von Öttl. Er hielt sich bei allen Scharmützeln zurück und ging taktisch genau richtig vor. Als er Mirs Pace nach seinem Fehler nicht ganz mitgehen konnte, warf er nicht, wie Migno, sein Rennen weg, sondern holte sein zweites Karriere-Podium souverän und fehlerlos.