Der Italien-GP der Moto3 2017 war ein klassisches Mugello-Rennen. Rund 1,5 Sekunden trennten den Sieger Andrea Migno nach 20 Runden vom letzten Punktefahrer Jorge Martin. In dem ebenso spektakulären wie chaotischen Rennen spielte Philipp Öttl eine der Hauptrollen. Von Rang 16 gestartet fiel er in Runde eins auf Platz 22 zurück, kämpfte sich dann in der riesigen Führungsgruppe aber stetig nach vorne und übernahm zwei Runden vor Ende des Rennens sensationell die Führung.

Im folgenden Umlauf wurde Öttl auf der Start-Ziel-Geraden aber das Opfer seiner Konkurrenten. Aus dem Windschatten schossen sie an beiden Seiten an ihm vorbei, am Ende musste sich Öttl mit Rang 14 begnügen. "Die letzten zwei Runden müssen besser werden", stellte er fest. "Ich hab gedacht, dass ich in diesem Rennen richtig stark bin, aber die anderen Fahrer können immer noch eins draufsetzen."

Öttl versuchte aber auch das Positive aus dem Rennen zu sehen: "Es war natürlich nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Dass ich wieder einmal ein Rennen angeführt habe, ist gut. Da war ich zumindest im Fernsehen schön im Bild."

Ob die Führungsübernahme zwei Runden vor Ende ein Fehler war, wollte Öttl nicht beurteilen. "Mir war natürlich klar, dass du als Erster oder Zweiter auf der Geraden relativ weit durchgereicht wirst. Ich wollte aber bestmöglich überholen, um wieder Sicherheit zu kriegen. Und wenn du schon die Chance hast, einen Grand Prix anzuführen, dann machst du das auch."

Die Schuld dafür, dass es am Ende nur zwei Punkte wurden, sieht der nach seiner Verletzung bereits wieder fast vollkommen fitte Öttl aber ausschließlich bei sich. "Das Team hat sehr gut gearbeitet an diesem Wochenende. Auch das Motorrad ist super gelaufen, war schnell genug um zu gewinnen. Es ist also am Fahrer gelegen, der macht eben immer noch am meisten aus", musste der 21-Jährige feststellen.