Juanfran Guevara bescherte uns hochdramatische letzte fünf Minuten im Moto3-Qualifying zum Australien-Grand-Prix. Er stürzte nämlich kurz vor Ende der Session und blieb im Kies liegen, weshalb die Session unterbrochen und dann eben wieder freigegeben wurde. Als der bei Bewusstsein befindliche Guevara gerade auf dem Weg ins Medical Center war, warfen sich seine Konkurrenten die Bestzeiten um die Ohren. Brad Binder hatte das letzte Wort und holte die Pole.

Die Platzierungen: Binder war am Ende nur 0,094 Sekunden schneller als Fabio Quartararo, der von Startplatz zwei ins Renne geht. Reihe eins komplettiert Nicolo Bulega. Gabriel Rodrigo führt die zweite Reihe. Philipp Öttl hatte das Qualifying eine Zeit lang angeführt, rutschte in der Schlussoffensive aber bis auf Rang 20 ab.

Die Zwischenfälle: Niccolo Antonelli wurde bereits auf seiner ersten Outlap zum Opfer des plötzlichen Wolkenbruchs. Er warf seine Honda weg, die daraufhin an die Box zurücktransportiert werden musste. Antonelli konnte 20 Minuten vor Session-Ende wieder auf die Strecke gehen, musste sein Motorrad aber sofort wieder abstellen. Er schien ein technisches Problem zu haben.

Nicolo Bulega erlebte eine Schrecksekunde mit Francesco Bagnaia. Bagnaia nahm vorne liegend Tempo heraus, Bulega musste außen herum vorbeigehen und verlor dabei die Kontrolle über seine KTM. Ein Ausflug in den Kies samt Sturz war die Folge.

Albert Arenas flog mit seiner Peugeot in Kurve elf ab, ebenso wie Juanfran Guevara. Während Arenas mit dem Schrecken davonkam, blieb Guevara nach seinem Sturz im Kies liegen. Die Session wurde unterbrochen und Guevara mit der Trage abtransportiert. Er war bei Bewusstsein, wurde aber zur Untersuchung ins Medical Center gebracht.

Nach Restart der Session stürzte Andrea Locatelli auf seiner Outlap in Kurve vier, nachdem er die weiße Linie berührt hatte. In der ersten schnellen Runde ging Aron Canet in Turn 1 zu Boden. Auch Hiroki Ono stürzte.

Das Wetter: Das Wetter an diesem Qualifying-Samstag auf Phillip Island war wirklich nicht zu fassen. Nach einer trockenen Mittagspause begann es exakt in dem Moment, als die Moto3-Fahrer die Box zu Beginn ihres Quali verließen, wieder zu schütten. Das gesamte Feld musste nach der Outlap wieder zurück an die Box und von Trocken- auf Regensetup umstellen. Nach etwa einer Minute Wolkenbruch kam wieder die Sonne zum Vorschein und trocknete die Strecke, was den Fahrern nach einer Viertelstunde wieder den Wechsel auf Slicks ermöglichte.

Die Analyse: Brad Binder scheint bei einigermaßen berechenbaren Verhältnissen auch auf Phillip Island das Maß der Dinge. Enea Bastianini und Jorge Navarro hingegen haben Probleme und enttäuschten mit den Rängen 16 und 13.