Das Moto3-Rennen in Brünn stand für Philipp Öttl unter keinem besonders guten Stern. Im Regenchaos beim Tschechien-GP konnte der deutsche Pilot der Schedl-GP-Truppe wie schon beim Heimspiel am Sachsenring kein Glanzlicht setzen. Wenigstens konnte Öttl am Ende irgendwie als 15. einen Ehrenpunkt mit nach Hause nehmen. Diesen fuhr Öttl unter noch schwierigeren Bedingungen ein als die restliche Moto3-Meute.

Denn Öttl kämpfte nicht nur gegen den Regen und die nasse Piste an, so wie seine 32 Konkurrenten. Erschwerend kam für ihn noch hinzu, dass das Visier seines Helms angefangen hat, zu beschlagen. Somit war die ohnehin schlechte Sicht im dichten Pulk für Öttl noch stärker getrübt. Vater und Teamchef Peter Öttl war nach dem Rennen außer sich: "Wir fahren eine WM, da kann man das nicht hinnehmen, dass man wegen einem beschlagenem Visier keinen oder einen anstatt zehn Punkte macht. Philipp hat sich wirklich gut gefühlt und war auf dem Vormarsch!"

Philipp Öttl war in Brünn auf verlorenem Posten, Foto: Schedl GP
Philipp Öttl war in Brünn auf verlorenem Posten, Foto: Schedl GP

Brünn: Beschlagenes Visier hindert Öttl an Aufholjagd

Nach Vormarsch sah das Rennen von Öttl zunächst nicht aus. Durch eine Grid-Strafe ohnehin von Startplatz acht auf zwölf zurückversetzt, fiel Öttl in der ersten Runde sogar auf Platz 16 zurück. Der Deutsche taktierte und wartete zunächst ab, bevor er richtig attackierte. Doch just in dem Moment, als Öttl angasen wollte, machte ihm sein Helm einen Strich durch die Rechnung. "Gerade als ich aufholen konnte, begannen die Sichtprobleme. Ich hatte die Möglichkeit, noch weit nach vorne zu fahren. Die Strecke hatte im nassen einen guten Grip und mein Gefühl dafür wurde in jeder Runde besser", ärgerte sich Öttl.

Stattdessen war Öttl in Runde neun satte fünf Sekunden langsamer als einen Umlauf zuvor unterwegs und fiel dabei auf Platz 22 zurück! Der Chance auf ein Top-Ergebnis wurde der Deutsche so beraubt. Doch Öttl kämpfte sich wieder schrittweise nach vorne, auch einige Stürze in der Schlussphase halfen ihm bei der Aufholjagd. Somit reichte es am Ende doch noch zu Position 15 für den Schedl-GP-Piloten.

Öttl und sein Team suchen händeringend nach einer Lösung, Foto: Schedl GP
Öttl und sein Team suchen händeringend nach einer Lösung, Foto: Schedl GP

Selbe Probleme bei Öttl wie bei Jorge Lorenzo 2015

Bei Öttl herrschte nach diesem Rennausgang vor allem der Frust über die Probleme mit dem Helmvisier. Denn diese traten in Brünn nicht zum ersten Mal in diesem Jahr auf. Schon am Sachsenring wurde Öttl von einem derartigen Problem heimgesucht. "Ich bin sehr enttäuscht über diesen Rennausgang. In diesen beiden Regenrennen haben wir viele Punkte eingebüßt", wetterte Öttl nach dem verpatzten Tschechien-GP.

Auch Vater Peter reagiert fassungslos ob dieser Probleme und zeigt sich ratlos: "Im Vorjahr gab es nie ein Problem, jetzt mit dem neuen Modell schon. Vielleicht müssen wir einfach auf das Vorjahresmodell zurückwechseln. Auf jeden Fall brauchen wir eine Lösung, weil ein drittes Rennen können wir uns so nicht erlauben!" Öttl fährt mit Helmen von HJC. Im Vorjahr vertraute Jorge Lorenzo ebenfalls auf diese Marke, doch der amtierende Weltmeister hatte damals ebenfalls mit beschlagenen Visieren im Regen zu kämpfen.