Gar nicht schlecht verlief der Auftakt zum Brünn-Wochenende für den einzigen deutschen Moto3-Starter Philipp Öttl. Lag er im ersten Training noch auf Rang elf, konnte er seine Zeit am Nachmittag um über eine Sekunde auf eine 2:08.772 verbessern und belegte damit Rang acht. Hundertprozentig glücklich war er damit allerdings dennoch nicht.

Eine Sache wurmt den Bayern nämlich etwas: "Ich habe im zweiten Training leider bloß eine schnelle Runde gedreht", erklärt er. "Da müssen wir noch schauen, warum. Aber sonst bin ich soweit zufrieden." Möglicherweise lag es an der Reifenwahl, wie Öttl schildert: "Wir waren zum Schluss mit dem Medium-Reifen unterwegs, aber der hat im Vergleich zum Soft nach einer Runde ziemlich abgebaut. Dennoch wundert sich der Schedl-Pilot. Normal bin ich eigentlich einer, so betont er, der nicht eine ultraschnelle Runde hinklatscht, dafür aber ein paar davon. Aber diesmal war es halt eine schnelle Runde und sonst nicht ganz so viele." Immerhin, mit seiner schnellen Runde führte Öttl zeitweise sogar das Feld an, bis die Konkurrenz noch einmal nachlegen konnte, während sich Öttl nicht weiter steigerte.

Vielleicht lag die fehlende Konstanz bei den Rundenzeiten aber auch an der Reifentemperatur: "Ich bin nach meiner schnellsten Runde eine langsame gefahren und dann wieder eine schnelle. Da ist der Reifen vielleicht wieder ein bisschen abgekühlt. Er wurde ja nicht die ganze Zeit unter Vollbelastung gefahren."

Mit der Reifenwahl fürs Rennen hadert Öttl noch. "Die weichen Reifen haben normal etwas mehr Grip und mehr Chattering", erläutert er. "Das mehr Chattering kommt meistens durch mehr Grip. Die Medium-Reifen haben vielleicht ein bisschen weniger und dafür mehr Stabilität. Das müssen wir uns noch anschauen." Er vermutet allerdings, dass es auf dem Medium-Reifen hinauslaufen wird. "Es ist im Moment noch etwas schwierig, zu sehen, welcher Reifen besser ist. Aber ich denke, die Strecke und die Bedingungen werden sich noch ändern."

Generell empfing das Automotodrom Brno den MotoGP-Zirkus nicht mit den besten Bedingungen. Öttl schildert: "Es hat auch noch ein bisschen getröpfelt. Nicht bei uns im Training, aber bei den anderen. Das macht die Strecke auch ein bisschen schmieriger. Die Strecke hat noch nicht so den Grip." Insgesamt zieht Öttl nach dem ersten Tag in Brünn aber dennoch eine positive Bilanz: "Die Rundenzeiten waren für den ersten Tag ganz gut, freut er sich. Ich war nur noch 0,4 Sekunden hinter der Pole-Zeit aus dem letzten Jahr, das ist für den ersten Tag schon nicht so schlecht."