Wo wird Enea Bastianini die Saison 2016 bestreiten? Zwei Moto3-Teams streiten sich um den 17-jährigen. Immerhin ist der derzeitige WM-Zweite nächstes Jahr wohl ein heißer Titelkandidat.

Alzamora will Bastianini

Emilio Alzamora will, dass Bastianini die nächste Saison für sein Estrella-Galicia-Team antritt, wo er Fabio Quartararo ersetzen soll, der wiederum zu Leopard Racing wechselt. Entsprechende Verhandlungen wurden schon in Silverstone geführt. Bastianinis derzeitiger Teamchef, Fausto Gresini, fand das allerdings gar nicht gut und zog in der spanischen Marca kräftig vom Leder.

Bastianinis Vertrag mit Gresini läuft bis Ende 2016 und Gresini selbst will seinen Siegfahrer natürlich nicht zur Konkurrenz wechseln lassen. Er betont: "Ich habe ihm gesagt: Nein. Es wird nichts aufgelöst. Ich habe einen Vertrag unterzeichnet und der wird respektiert."

Gresini fühlt sich betrogen

Ein aufgebrachter Gresini schimpfte weiter: "Das, was mich am meisten stört, ist, dass Enea und seine Berater mich hinters Licht geführt haben. Jedes Mal, wenn ich sie gefragt habe, sagten sie zu mir, dass sie nicht weggehen wollen. Ich bin sehr wütend."

Auch Alzamora bekommt von Gresini sein Fett weg: "Alzamora hat kein Recht dazu. Es gibt einen Vertrag und wir haben alle einer Vereinbarung mit der IRTA zugestimmt, in dem wir uns dazu verpflichten, dass wir uns nicht bei anderen Teams einmischen. Alzamora hat mir gesagt, dass es sein Sponsor ist, der Bastianini will, weil sie einen Siegfahrer brauchen. Und wenn ich ihn verliere, mit wem soll ich ihn ersetzen? Wie auch immer, die IRTA hat den Vertrag und muss das jetzt entscheiden. "

Ausstiegsklausel für Bastianini?

Fausto Gresini ist sauer auf Enea Bastianini., Foto: Milagro
Fausto Gresini ist sauer auf Enea Bastianini., Foto: Milagro

Die Lösung im Bastianini-Dilemma könnte eine Ausstiegsklausel im Vertrag darstellen. Der Vertrag besagt, dass eine Strafe von 300.000 Euro fällig wird, wenn eine der beiden Parteien die Übereinkunft nicht einhält. Die IRTA muss nun entscheiden, ob darunter auch ein Teamwechsel fällt. Generell stellt sich natürlich die Frage, wie sinnvoll es für Gresini wäre, einen Piloten zu zwingen, weiter für ihn zu fahren, wenn er das gar nicht will. Ob das der Motivation und der Atmosphäre im Team so förderlich ist, sei einmal dahingestellt.