Zum Sprintrennen wurde die Moto3 in Motegi. Am Vormittag hatten Regen und Nebel eine lange Verzögerung verursacht, so dass aus Zeitgründen das Moto3-Rennen auf 13 Runden gekürzt werden musste. Rechtzeitig vor dem Start wurde der Regen zwar etwas leichter, aber es stand an vielen Stellen noch Wasser auf der Ideallinie.

Antonelli von Anfang an ganz vorn

Die Startaufstellung sah etwas anders aus als nach dem Qualifying erwartet. Gleich mehrere Fahrer wurden um je drei Positionen nach hinten versetzt, weil sie in Trainingssessions gebummelt hatten. Es erwischte Navarro, Oliveira, Kornfeil und Masbou. So rutschte Bastianini noch in die erste Startreihe.

Den Holeshot entschied Antonelli für sich, Öttl wurde in Kurve eins abgedrängt und ans Ende des Feldes durchgereicht. Auch Kent versemmelte seinen Start und war in Runde eins nur Sechzehnter. Pole-Setter Fenati fand sich nur auf dem zehnten Rang wieder. Indianapolis-Sieger Loi dagegen drehte gleich richtig auf und ging als zweiter aus der ersten Runde.

Antonelli machte gleich zu Beginn ernst und setzte sich mehr als eine Sekunde vom Feld ab. Ono wurde durch Loi etwas aufgehalten, konnte ihn zwar kurz passieren, wurde aber wieder eingeholt. Um Platz zwei duellierte sich eine Dreiergruppe aus Loi, Ono und Oliveira. Das kostete so viel Zeit, dass Antonelli eine große Lücke herausfahren konnte.

In der dritten Runde kamen Ono und Fenati zu Sturz, nur Fenati konnte weiterfahren, war aber weit abgeschlagen. Unterdessen fuhr Antonelli an der Spitze wie ein Uhrwerk niedrige 2:09er Runden. Masbou kam in der vierten Runde zu Sturz, blieb aber unverletzt.

Livio Loi konnte anfangs mit der Spitze mithalten, Foto: RW Racing
Livio Loi konnte anfangs mit der Spitze mithalten, Foto: RW Racing

Oliveira konnte an Loi vorbeiziehen, hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon 3,7 Sekunden Rückstand auf Antonelli. Loi hatte neun Runden vor Schluss in Turn 3 einen heftigen Highsider, so dass Vinales Rang drei von ihm erbte. Der wurde aber seinerseits von Brad Binder bedrängt. Oliveira konnte sich durch dieses Duell absetzte. Der Abstand zwischen Antonelli und Oliveira pendelte sich bei etwas mehr als drei Sekunen ein.

Furiose Aufholjagd von Kent

Kent lag zur Halbzeit auf Rang zwölf, Bastianini dagegen war Sechster und konnte so rechnerisch seine WM-Chance bewahren und Kents vorzeitigen Titelgewinn noch verhindert. Sechs Runden vor Schluss setzte sich Binder von Vinales ab und holte in Richtung seines KTM-Teamkollegen Oliveira auf. Kent setzte auf leicht auftrocknender Strecke dann zu einer wilden Aufholjagd an, ging an seinen Konkurrenten mit teilweise sehr robusten Manövern vorbei.

Danny Kents Aufholjagd reichte nicht., Foto: Leopard Racing
Danny Kents Aufholjagd reichte nicht., Foto: Leopard Racing

An der Spitze fuhr Antonelli weiter ein einsames Rennen, Oliveira konnte eine knappe Sekunde vor seinem Teamkollegen Binder bleiben. Vinales auf Rang vier kämpfte, kam aber nicht in Schlagdistanz. Vier Runden vor Schluss legte Vinales dann nach und fuhr seinen Abstand binnen einer Runde zu. Unterdessen tobte eine wahre Schlacht um Rang acht bis zwölf, besonders Hanika und Kornfeil machten Kent das Leben schwer.

In der drittletzten Runde hatte Binder in Turn 5 einen wilden Slide und wurde von seiner KTM abgeworfen. Damit standen die vorderen Positionen fest, mit jeweils beruhigenden Abständen fuhren Antonelli, Oliveira und Vinales alleine. Auch Navarro und Khalruddin fuhren ihr Rennen weitgehend ungefährdet. Durch einen kurzen Ausrutscher von Vinales in der vorletzten Runde erbte Navarro Rang vier. Kent aber wollte es wissen. Er holte den auf Rang sechs direkt vor ihm fahrenden Bastianini zwei Runden vor Schluss noch ein.

In der letzten Runde zog Kent innen an Bastianini vorbei und konnte sich sofort von ihm absetzen, so dass er am Ende noch Sechster wurde. Zum vorzeitigen Titelgewinn reichte das aber nicht. Antonelli fuhr ungefährdet einen Start-Ziel-Sieg ein und setzte sich damit im WM-Klassement auf Rang vier, Oliveira und Navarro schafften es auch auf das Podium. Für Öttl reichte es am Ende nach seinem total verkorksten Start nur zu Platz 23.