Bei strahlend blauem Himmel und idealem Motorradwetter wollte Polesetter Jack Miller seinen dritten Saisonsieg im dritten Rennen perfekt machen. Neben ihm lauerten in Reihe eins Efren Vazquez auf der Honda des Racing Team Germany und Husqvarna-Pilot Danny Kent. Aus Reihe zwei gingen Jakub Kornfeil und die Sky-VR46-Piloten Romano Fenati und Francesco Bagnaia ins Rennen. Nur auf die Ränge acht und elf schaffte es das Estrella-Galicia-Duo Alex Rins und Alex Marquez.

Den besten Start in den Grand Prix von Argentinien erwischte schließlich Efren Vazquez. Er ließ Jack Miller stehen und schon sich vor dem WM-Leader in Führung. Dahinter bog Romano Fenati vor Danny Kent in Kurve eins ein. Für Jakub Kornfeil nahm das Rennen bereits an dieser Stelle eine negative Wendung. Er wurde von Francesco Bagnaia angerempelt und ging zu Boden. Er konnte zwar den Grand Prix fortsetzen, mit der Spitze hatte er aber klarerweise nichts mehr zu tun. Ebenso wie Miguel Oliveira, der schon am Start Probleme mit der Kupplung an seiner Mahindra hatte und aufgeben musste. Karel Hanika und Andrea Locatelli kollidierten auch noch in Runde eins und gingen zu Boden.

Jack Miller lieferte erneut eine solide Leistung ab, Foto: motogp.com
Jack Miller lieferte erneut eine solide Leistung ab, Foto: motogp.com

Als das Feld zum ersten Mal die lange Gegengerade hinunterdonnerte, bremste sich Fenati am Ende des Geradeausstücks innen an Vazquez vorbei und übernahm die Führung. Wenig später musste der Spanier auch Miller Platz machen. An der Spitze entbrannte nun ein Zweikampf zwischen Fenati und Miller. Die Beiden überholten sich unzählige Male gegenseitig, meist am Ende der Gegengeraden. Als einziger Pilot konnte Efren Vazquez mit dem Duo mithalten und so setzte sich diese drei Mann starke Führungsgruppe ab.

Dahinter übernahmen die Estrella-Galicia-Piloten Alex Marquez und Alex Rins zur Halbzeit des Rennens das Kommando in der Verfolgergruppe mit Danny Kent, Isaac Vinales, Niklas Ajo und Geburtstagskind Livio Loi. Zuvor waren auch noch John McPhee und Francesco Bagnaia mit von der Partie, doch sie verabschiedeten sich mit Stürzen.

Duell wird zum Dreikampf

Zur Halbzeit des Rennens griff auch Efren Vazquez in die Spielchen an der Spitze ein und machte aus dem Zwei- einen Dreikampf. Der Racing-Team-Germany-Pilot, Miller und Fenati wechselten nun ständig die Positionen, was Marquez und Rins die Möglichkeit gab, sich an die Gruppe heranzupirschen. In Runde 13 hatte das Duo dann den Anschluss gefunden und nun waren es fünf Fahrer, die um den Sieg kämpften.

Einen Umlauf später rutschte Vazquez etwas von der Strecke, konnte aber einen Sturz vermeiden und hatte den Anschluss an die Spitze verloren. Durch diesen Ausrutscher wurde auch Rins in Mitleidenschaft gezogen und fiel zusammen mit Vazquez zurück. Die Spitzengruppe bildeten nun Miller, Fenati und Marquez.

Loi fuhr ein starkes Rennen, Foto: Mark VDS Racing
Loi fuhr ein starkes Rennen, Foto: Mark VDS Racing

Dahinter näherte sich Livio Loi, der am Renntag seinen 17. Geburtstag feierte, an Vazquez und Rins an. Der Marc-VDS-Pilot hatte sich langsam aber stetig nach vorne gearbeitet und lag schon auf Rang sechs. In Runde sieben schnappte er sich die Spanier sogar und fuhr auf Rang vier nach vorne. Nun machte er sogar Jagd auf das Spitzentrio und verkleinerte den Vorsprung, der bereits über einer Sekunde gelegen war kontinuierlich und schloss die Lücke.

Rammstoß in der letzten Runde

In der Reihenfolge Fenati, Marquez, Miller und Loi ging es schließlich in die letzte Runde des Rennens. Miller überholte Marquez auf der Gegengeraden, sie gingen beide an Fenati vorbei, doch Marquez überholte Miller wieder am Kurvenausgang. Der Australier schlug gleich zurück nur um wenig später wieder von Marquez überholt zu werden. In der vorletzten Kurve ritt dann aber Romano Fenati die entscheidende Attacke. Er bremste sich von Rang drei kommend zuerst mit einer leichten Berührung an Alex Marquez vorbei und schob schließlich auch noch Jack Miller zur Seite. Fenati sicherte sich den Sieg, Marquez und Miller landeten dahinter. Die Beiden waren mehr als wütend auf den Italiener.

Kurz nach Rennende kam bereits die Meldung der Rennleitung, dass die Vorfälle in der vorletzten Kurve untersucht werden. Das Ergebnis wurde zwar Minuten später offiziell bestätigt, doch die beteiligten Fahrer müssen noch zu einer Anhörung vor die Rennleitung.